Die Nacht der Bomben

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(AFP)

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Die israelische Armee hat nach Medienberichten in der Nacht zum Dienstag etwa 150 Ziele im Gazastreifen angegriffen.

Die radikale Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad teilte mit, in Rafah sei ein ranghoher Kommandeur der Gruppierung getötet worden. Insgesamt gab es bei den massiven Angriffen von See, aus der Luft und mit Artillerie nach Angaben der Rettungskräfte mindestens 16 Tote. Einwohner der Stadt Gaza berichteten von den bisher schlimmsten Angriffen seit Beginn der Offensive vor drei Wochen. Israelische Drohnen seien über die Häuser geflogen, schwere Explosionen hätten die Stadt im Minutentakt erschüttert. Die israelische Armee hatte Stunden vorher die Bewohner von Teilen der Stadt aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen, berichteten TV-Sender wie der amerikanische CNN und der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira.

In Tel Aviv gab es am frühen Dienstagmorgen erstmals seit Freitag Luftalarm. In der Region Tel Aviv seien mehrere Explosionen zu hören gewesen, berichteten israelische Medien. Über Schäden war zunächst nichts bekannt. Auch in anderen Orten in Israel heulten die Sirenen.

Zahl der zivilen Opfer steigt

Bei einer der Attacken auf Gaza wurde nach palästinensischen Angaben auch das Haus von Ismail Hanija getroffen. Hanija wurde 2006 Ministerpräsident in dem von der Hamasbeherrschten Gazastreifen. Weder Hanija noch seine Familie seien zu Hause gewesen, als das Haus von Raketen zerstört wurde, berichtete der Hamas-Fernsehsender Al-Aksa.

Im zentralen und südlichen Gazastreifen wurden am frühen Dienstag nach palästinensischen Angaben 16 Menschen getötet. 50 seien verletzt worden, berichteten Sanitäter und Augenzeugen. Der Sprecher des palästinensischen Rettungsdienstes, Aschraf al-Kidra, sagte, bei einem Luftangriff im zentralen Gazastreifen seien neun Palästinenser getötet und 40 verletzt worden. In Rafah im Süden seien sieben Mitglieder einer Familie ums Leben gekommen. Zehn seien verletzt worden. Laut Sanitätern wurden mindestens 15 Palästinenser bei Luftangriffen im Westen von Gaza-Stadt verletzt.

Am Montag kamen nach palästinensischen Berichten 30 Palästinenser bei Angriffen ums Leben. Elf weitere Leichen wurden aus Trümmern in Chan Junis im Süden des Gazastreifens gezogen. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Insgesamt seien bei den israelischen Angriffen seit dem 8. Juli mehr als 1100 Menschen getötet und über 6500 verletzt worden. Die meisten der Opfer seien Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, sagte Al-Kidra.