Bewaffneter im Aufzug mit Obama

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Die Serie von Pannen bei der Bewachung von US-Präsident Barack Obama reißt nicht ab. Die Chefin des Secret Service trat am Mittwochabend zurück.

Nach einem Bericht der «Washington Post» vom Dienstag (Ortszeit) hielt sich während Obamas Besuch bei der Seuchenbehörde CDC in Atlanta ein Mann mit einer Waffe gemeinsam mit dem Präsidenten in einen Aufzug auf. Der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma fiel erst auf, als er zahlreiche Fotos von Obama „ziemlich unprofessionell“ mit seinem Smartphone schoss.

Als sich der Secret Service umgehend beim direkten Vorgesetzten des Mannes beschwerte, erlebten die Agenten die nächste böse Überraschung. Zwar wurde der Mann von seinem Chef „auf der Stelle gefeuert“, wie das Blatt berichtete. Als er seinem Vorgesetzten die Dienstwaffe ausgehändigt habe, seien die Leibwächter Obamas „überrascht“ gewesen, da sie diese überhaupt nicht bemerkt hätten.

Mehere Vorfälle bereits zuvor

Nach den Sicherheitsprotokollen des Secret Service dürfen sich keine Bewaffneten außer den Leibwächtern in unmittelbarer Nähe des US-Präsidenten aufhalten.

Secret-Service-Chefin Pierson übernahm am Dienstag vor dem zuständigen Kongressausschuss die volle Verantwortung für die Panne um den Eindringling. Das Versagen ihrer Behörde sei inakzeptabel. Zugleich versicherte sie, dass so etwas „nie wieder vorkommen“ werde. Die Haupttür des Weißen Hauses soll sich künftig notfalls automatisch schließen.
Der Ausschussvorsitzende Darrell Issa äußerte jedoch Unverständnis, wie der Eindringling mindestens fünf Sicherheitshürden überwinden konnte. „Dieser Fehler hat das Vertrauen des amerikanischen Volkes in den Secret Service auf die Probe gestellt, ein Vertrauen, auf das wir angewiesen sind, wenn es um den Schutz des Präsidenten geht.“ Schnell wurden Rücktrittsforderungen gegen Pierson laut. Die Chefin des für den Schutz des US-Präsidenten zuständigen Secret Service ist dann auch zurückgetreten. Das gab Heimatschutzminister Jeh Johnson am Mittwoch in Washington bekannt.

Erst vor kurzem war ein Irak-Veteran über den Zaun des Weißen Hauses geklettert und in das vermeintlich sicherste Gebäude der Welt eingedrungen. Zudem wurde am Wochenende ein Vorfall aus dem Jahr 2011 bekannt, als ein Mann mehrere Schüsse auf das Weiße Haus abgab. Er wurde erst später durch Zufall gefasst.