Anschlagsziel Vatikan

Anschlagsziel Vatikan
(AFP/Filippo Monteforte)

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Anti-Terroreinheiten verhaften in Italien 18 Terrorverdächtige. Laut zuständigem Staatsanwalt waren die Festgenommenen möglicherweise an der Planung eines Anschlags auf den Vatikan beteiligt.

Terroristen haben möglicherweise einen Anschlag auf den Vatikan vor fünf Jahren geplant. Es gebe Hinweise, dass die Verdächtigen 2010 einen Bombenanschlag vorgehabt hätten, teilte die Staatsanwaltschaft in Cagliari auf Sardinien am Freitag mit. Zuvor waren mehrere Terrorverdächtige, die eine Verbindung zu Al-Kaida haben sollen, festgenommen worden.

„Es gibt einige (abgehörte) Unterhaltungen, die klar darauf hindeuten, dass ein Angriff geplant wurde, vielleicht sogar auf den Vatikan-Staat“, sagte Staatsanwalt Mauro Mura.

Razzia

Die Polizei habe einen möglichen Selbstmordattentäter aufgehalten, der im März 2010 – als Papst Benedikt XVI. im Amt war – am Flughafen Fiumicino gelandet sei. „Wir sprechen nicht von einem (Terror-) Anschlag“, sagte Mura. „Wir sprechen von einem Anzeichen, das auf die Vorbereitung eines möglichen Anschlags hindeutet.“

Die Razzia konzentriere sich auf die Mittelmeerinsel Sardinien und richte sich gegen pakistanische sowie afghanische Staatsbürger, teilte die Polizei am Freitag mit. Zwei der insgesamt 18 mit Haftbefehl Gesuchten stünden unter dem Verdacht, zu einer Unterstützergruppe des 2011 von einem US-Sonderkommando in Pakistan getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden gehört zu haben.

Anti-Terroreinsatz

Die Verdächtigen sollen Anschläge gegen pakistanische Regierungseinrichtungen sowie gegen US-Truppen in Afghanistan entweder vorbereitet oder ausgeführt haben. Der Anti-Terroreinsatz laufe in insgesamt sieben Provinzen. Die Organisation soll Pakistaner und Afghanen mit Arbeits- oder Asylanträgen den Weg nach Italien geebnet haben.

Einige der Personen seien später in nordeuropäische Städte geschickt worden. Kopf der Gruppe sei ein muslimischer Geistlicher, der von Pakistanern und Afghanen in Italien Geld für angeblich religiöse Zwecke eingesammelt habe. Das Geld sei dann nach Pakistan geschmuggelt worden. Einige der mit Haftbefehl gesuchten Mitglieder der Gruppe seien gefasst worden. Andere könnten sich aber auch ins Ausland abgesetzt haben.