99 Jahre unter Wasser

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Bei dem vor der Küste Schwedens entdeckten U-Boot-Wrack handelt es sich womöglich um ein russisches Modell aus dem Ersten Weltkrieg.

Das U-Boot sei am 10. Mai 1916 bei einer Kollision mit einem schwedischen Schiff havariert, berichtete die Zeitung „Dagens Nyhter“ am Dienstag unter Berufung auf Experten. Taucher hatten das Wrack vor der Ostküste Schwedens entdeckt, der Fund sorgte für Spekulationen. Dem „DN“-Bericht zufolge handelt es sich wahrscheinlich um ein 1904 in Wladiwostock gebautes U-Boot, das seit 1915 Teil der russischen Flotte in der Ostsee war. Alle 18 Besatzungsmitglieder seien bei dem Unfall vor 99 Jahren ums Leben gekommen.

Seit einem Jahr sei bekannt gewesen, wo das Wrack auf dem Meeresboden liege. Taucher vom Ocean X Team hatten ihren Fund am Montag vermeldet. „Das U-Boot ist komplett intakt, hat keine sichtbaren Schäden am Schiffskörper und die Luken sind geschlossen“, erklärte einer der Wracktaucher, Stefan Hogeborn. Unklar sei, wie alt das U-Boot sei oder wie lange es auf dem Meeresgrund gelegen habe.

Standort geheim

Die kyrillischen Buchstaben auf dem Rumpf ließen darauf schließen, dass es russisch sei. Das Ocean X Team kündigte einen weiteren Tauchgang an, um das Wrack genauer zu untersuchen. Die Taucher waren für eine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht vorerst nicht zu erreichen. Das schwedische Militär hatte zurückhaltend auf den Fund reagiert.

Armeesprecher Anders Kallin sagte der Nachrichtenagentur AFP, bisher behaupte lediglich die Tauchmannschaft, dass es sich um ein U-Boot handele (Link). Die Experten der Armee würden ihre Einschätzung in den „kommenden Tagen“ präsentieren, wenn sie weitere Fotos der Taucher gesehen hätten. Die Armee wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen. Die Taucher von Ocean X Team gaben den genauen Standort des Wracks des U-Bootes, das 20 Meter lang und 3,5 Meter breit sein soll, nicht bekannt.

Unbekanntes U-Boot

Nach Angaben der Zeitung „Expressen“ soll es sich rund 2,8 Kilometer vor der schwedischen Ostküste befinden. Peter Linberg vom Ocean X Team sagte „Expressen“, sie glaubten nicht, dass der Fund etwas mit der Suche der schwedischen Marine vergangenen Oktober nach einem russischen U-Boot zu tun habe. Der Fund sorgte vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen Russland und den baltischen und skandinavischen Staaten dennoch für Aufregung in Schweden.

Im Oktober 2014 hatte das Land eine großangelegte Suchaktion nach einem mutmaßlich russischen U-Boot gestartet, das angeblich vor Stockholm gesichtet worden war. Damals suchte die schwedische Marine eine Woche lang erfolglos nach dem vermeintlichen Eindringling in den schwedischen Hoheitsgewässern.

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