450Tote nach Erdbeben

450Tote nach Erdbeben
(Narendra Shrestha)

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Bei dem heftigen Erdbeben in Nepal sind mindestens 450 Menschen ums Leben gekommen. Es gibt hunderte Verletzte.

Bei einem schweren Erdbeben in Nepal sind mindestens 450 Menschen ums Leben gekommen. Besonders in der Hauptstadt Kathmandu und der bei Touristen beliebten Stadt Pokhara würden nach dem Beben der Stärke 7,9 zahlreiche Opfer befürchtet, sagte am Samstag ein nepalesischer Diplomat in Neu Delhi. Allein aus dem Kathmandu-Tal meldete das Innenministerium 114 Opfer. Mehrere historische Gebäude stürzten ein.

Mehr als 400 Menschen seien außerdem verletzt worden, sagte Nepals Innenministeriumssprecher Laxmi Dhakal am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Kathmandu.

Der stellvertretende nepalesische Botschafter in der indischen Hauptstadt Neu Delhi, Krishna Prasad Dhakal, sagte, es gebe Berichte „über den großen Verlust von Besitz und Leben in Nepal“. Wahrscheinlich seien mehrere hundert Menschen in verschiedenen Landesteilen gestorben, insbesondere in Kathmandu und Pokhara. Nepals Innenministerium teilte mit, allein in Kathmandu und der benachbarten Stadt Bhaktapur seien 114 Tote gemeldet worden.

Flucht

Das Beben der Stärke 7,9 hatte den Himalaya-Staat und Teile Indiens zur Mittagszeit erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Epizentrum des Bebens 81 Kilometer nordwestlich von Kathmandu. Wie ein AFP-Reporer berichtete, stürzten Bewohner der Hauptstadt nach Beginn des Bebens ins Freie, während mehrere Häuser einbrachen. Die Erdstöße dauerten zwischen einer halben Minute und zwei Minuten. Auch der emblematische Dharhara-Turm im Zentrum der Altstadt stürzte ein. Ein AFP-Fotograf sah zahlreiche Tote vor dem historischen Bauwerk. Der neunstöckige Turm brach praktisch vollständig zusammen. Auch andere Gebäude wurden schwer beschädigt.

Der internationale Flughafen von Kathmandu erlitt Schäden und wurde mindestens bis zum Nachmittag geschlossen. Vom Basislager des Mount Everest, wo zum Start der Klettersaison zahlreiche Bergsteiger versammelt sind, wurde eine Lawine gemeldet. Auf dem Everest saßen mehrere Bergsteiger fest, wie ein AFP-Reporter berichtete. In dem Gebirgsstaat sind zahlreiche Gegenden nur schwer zu erreichen oder gar nicht ans Telefonnetz angebunden, so dass erwartet wurde, dass es lange dauern werde, bis Informationen aus allen Landesteilen eintrafen.

Verletzte

In der gebirgigen Region gibt es immer wieder schwere Erdbeben. Im Jahr 2011 kamen bei einem Beben der Stärke 6,9 im Nordwesten Indiens und in Nepal 110 Menschen ums Leben. Auch am Samstag waren die Erdstöße in Nordindien und Bangladesch zu spüren, so in der Hauptstadt Dhaka, wo die Menschen teilweise in Panik auf die Straße stürzten. Medienberichten zufolge wurden in einer Textilfabrik am Rande von Dhaka 50 Arbeiter verletzt, als sie ins Freie drängten.

Auch in Neu Delhi bebte die Erde. Indiens Regierungschef Narendra Modi schrieb auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter, die Regierung sammele Informationen und arbeite daran, die Betroffenen zu unterstützen. Aus Nordindien wurden zunächst drei Opfer gemeldet. Laut Indiens Behörde für Meteorologie war das Beben besonders in den nördlichen Bundesstaaten Uttar Pradesh, Bihar, Sikkim und West Bengal zu spüren. Demnach wurde rund 20 Minuten nach dem ersten Beben ein zweiter Erdstoß der Stärke 6,6 registriert. Die Behörde rief die Menschen angesichts möglicher Nachbeben zur Wachsamkeit auf.

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