„Sechs Luxemburger in Syrien“

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Am Mittwoch bestätigte Außenminister Jean Asselborn, dass sechs Menschen aus Luxemburg nach Syrien in den Dschihad gezogen sind. Darunter auch Steve Duarte.

Am Dienstag berichtete Tageblatt.lu erneut über den Portugiesen aus Luxemburg, Steve Duarte, der nach Syrien in den heiligen Krieg gezogen ist. Duarte ist nicht der einzige aus Luxemburg, der in den Dschihad gezogen ist. Insgesamt haben sechs Personen diesen Schritt gemacht, bestätigt Jean Asselborn am Mittwoch im Parlament.

Dennoch ist Duarte der einzige aus Luxemburg, der sich zurzeit als radikaler Islamist in Syrien aufhält. Dort legte er sich den Krieger-Namen Abu Al Muhadjir Purtughali zu. Zwei seien dort gefallen, zwei weitere seien wieder nach Luxemburg zurückgekehrt, so Asselborn. Der letzte im Bunde wurde nach Spanien abgeschoben.

Zuständige Arbeitsgruppe

Dies sind die offiziellen Zahlen, die der zuständigen Behörde in Luxemburg vorliegen. Mit Dschihadisten aus Luxemburg beschäftig sich hierzulande eine Arbeitsgruppe, die der Aufsicht des „Haut Commissariat de la protection nationale“ (HCPN) untersteht. Dabei werden „Pisten“ unter anderem gegen die „brutale Radikalisierung“ ausgearbeitet. Die Regierung hilft auch intensiv bei den Überlegungen private Internetprovider auf das Thema Dschihad-Meldungen zu sensibilisieren.

Zurzeit befasst sich die Arbeitsgruppe auch mit dem Propaganda-Video eines Top-Islamisten. Der Gotteskrieger ruft darin seine Anhänger, unter anderem in Luxemburg, zum „Heiligen Krieg“ auf. Tageblatt.lu hatte das Video am 20. Oktober veröffentlicht. Fernand Kartheiser von der ADR hatte dazu eine dringende parlamentarische Frage dazu gestellt. Einen Monat später reagierte die Regierung mit einer knappen und sehr oberflächlichen Antwort.

Gebetshaus in Esch

In Luxemburg rückt auch immer mehr das Gebetshaus der „Association multiculturelle de l’Ouest“ (AMCO) in der Escher Brillstraße in den Fokus. Am vergangenen Freitag reichte der CSV-Abgeordnete Laurent Mosar dazu eine parlamentarische Frage ein. Gibt es eine Verbindung zwischen dem Escher Gebetshaus und radikalen Muslimen, die nach Syrien in den heiligen Krieg ziehen und sich der Terrororganisation Islamischer Staat anschließen? Falls ja, sollte die Regierung nicht einschreiten und Maßnahmen ergreifen?

Am Montagabend hatte Steve Duarte in einem Facebook-Eintrag unter dem Namen Abu Muhadjir Al Andalousi auf die Berichterstattung in Luxemburg über seine Person sowie über Luxemburger Kommentatoren reagiert. Diese hätten keine Ahnung über was sie schreiben würden: „Wir töten keine Unschuldigen, diese Menschen, die wir töten, sind sehr wohl schuldige Verbrecher gegenüber Unschuldigen. Ich schwöre bei Allah, dass sowohl ich, als auch viele andere, nach Syrien aufgebrochen sind, um Allah zu helfen und um die Menschen vor der schiitischen Barbarei und vor der Armee Baschars zu schützen.“