„Jack is back!“

„Jack is back!“
(AFP/ali Ngethi)

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Ex-Wirtschafts- und Finanzminister, Dominique Strauß Kahn, landet bei einer Umfrage, wer der beste Kandidat des PS für die Präsidentenwahl 2017 ist, auf dem zweiten Platz.

Man stelle sich vor, ein Land hätte einen besonderen Präsidenten. Einen, der seinen Job bei einer internationalen Finanzorganisation aufgeben musste. Er hat den Job gut gemacht, bewies ein besonderes Talent in äußerst schwierigen Verhandlungen. Aber er hatte irgendwie Pech mit seinem Faible für Frauen. Er wurde angeklagt, aber die Anklage wurde fallen gelassen, weil die Anklägerin und einzige Zeugin nicht belastbar war und unglaubwürdig wirkte. In einem anderen Fall wurde vier Jahre gegen ihn ermittelt. Am Ende kam ein glatter Freispruch heraus, den sogar die Staatsanwaltschaft verlangte. Vom Posten des Wirtschafts- und Finanzministers trat er zurück, weil die Justiz gegen ihn ermittelte und am Ende nichts heraus kam als heiße Luft.

Man stelle sich vor, dass so ein Mann zum Präsidenten eines Landes gewählt würde. Nicht möglich, weil der politische Ruf zerstört ist? Nicht in Frankreich. Hier hat eine Umfrage der linken Tageszeitung Libération gerade ergeben, dass 37 Prozent der Befragten sich vorstellen könnten, dass Dominique Strauß Kahn für die Sozialisten 2017 antritt, um Staatspräsident zu werden.

Hollande nur auf Platz 3

Damit liegt er auf dem zweiten Platz hinter dem amtierenden Premierminister Manuel Valls und vor dem amtierenden sozialistischen Staatspräsidenten Francois Hollande.
Bei den Anhängern der Linken alleine kommt Strauß-Kahn auf den fünften Platz mit 45 Prozent der Befragten. Und das, obwohl „DSK“, wie er gemeinhin genannt wird, schon Ende 2013 gegenüber russischen Medien erklärt hatte, dass die Politik für ihn vorbei sei.

„Es handelt sich dabei nicht um die Person Strauß Kahn. Er steht nur für einen gewünschten Bruch. Die Franzosen wollen 2017 nicht wieder das Duell Sarkozy gegen Hollande wie 2012“, erklärt der Direktor der Agentur Viavoice, Miquet-Marty, die die Umfrage für Libération durchführt hat. „Der Name DSK steht für Veränderung. Er steht für Kompetenz, für Kraft, für die Fähigkeit, Dinge zu verändern, kurz: für die Unzufriedenheit mit der herrschenden Politikerkaste“, erklärt der Umfrage Experte.
Der unbestritten fähige Wirtschaftswissenchaftler, der nach seinem Absturz aus der Politik zahlreiche Regierungen beraten hat, fand seine Befürworter zu 30,8 Prozent bei Frauen (!) und zu 43,5 Prozent bei Männern. Den höchsten Anteil fand er in der Altersklasse 60 Jahre und älter. Eine Rückkehr nach dem Motto „Jack is back“, ist gleichwohl ausgeschlossen. In die Politik will er nicht mehr.

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