Atombomben-Explosion in Luxemburg

Atombomben-Explosion in Luxemburg
(dpa/Symbolbild)

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Atomwaffen stellen weltweit seit Jahrzehnten eine reale Bedrohung dar. Was würde passieren, wenn Luxemburg plötzlich ein Atomziel ist? Eine Karte zeigte die Zerstörung.

Am 6. August 1945 warf die amerikanische Luftwaffe über der japanischen Stadt Hiroshima eine Atombombe ab. Durch die Explosion und die radioaktive Strahlung starben schätzungsweise rund 70.000 Frauen, Männer und Kinder, sofort. Bis Ende des Jahres erhöhte sich die Zahl der Opfer auf mehr als 100.000, später auf mehr als 200.000. Vor dem Angriff lebten zwischen 300.000 und 350 000 Menschen in der Stadt auf der Insel Honshu.

Um Japan endgültig zur Kapitulation zu zwingen, warfen die USA am 9. August eine weitere Bombe über der Stadt Nagasaki ab. „Fat Man“ hatte mit 22.000 Tonnen TNT fast doppelt so viel Sprengkraft wie die Bombe „Little Boy“, die Hiroshima traf. Nach Schätzungen starben zwischen 25.000 und 80.000 Menschen sofort und zahlreiche weitere an den Spätfolgen. Inzwischen geht man von mehr als 130.000 Todesopfern aus.

Fallout

Aber was würde passieren, wenn über Luxemburg eine Atombombe explodiert? Kein Problem, seit ein paar Jahren kann man auf Nukemap ein solches Szenario simulieren. Geben Sie ihr Dorf oder ihre Stadt ein. Anschließend wählen Sie die größe der Atombombe aus und drücken auf „Detonate“. Dabei können Sie auswählen, ob die Bombe beim Aufschlag explodiert oder in der Luft. Auf der Karte wird der Einschlagsradius mit verschiedenen eingefärbten Zonen gezeigt. Dabei wird unter anderem der Zerstörungsgrad dargestellt. Doch das Tool geht noch weiter. Man kann auch die geschätze Anzahl an Toten und Verletzten hochrechnen lassen. Es gibt aber noch mehr schreckliche Details. So kann man unter anderem auch die radioaktive Verseuchung simulieren.

Wir haben mit einer sowjetischen Topol (SS-25) mal den Flughafen Findel eben weggebombt. Diese Waffe stammt noch aus der Zeit des „Kalten Krieges“ und hat eine Zerstörungskraft von 800 Kilotonnen. Würde sie den Flughafen treffen, es wären mehr als 15.000 Todesopfer und mehr als 55.000 Verletzte zu beklagen. Das hochgiftige radioaktive Material, der sogenannte Fallout, würde bei Westwind bis nach Nürnberg geweht.

Geschichte

Besonders erschreckend, würde die größte jemals gebaute Bombe „Tsar Bomba“ aus der ehemaligen UdSSR mit 100 Megatonnen Sprengkraft über Luxemburg explodieren würde selbst Verdun in Frankreich, Sankt Vith in Belgien und Wittlich in Deutschland von einer enormen Hitzewelle der Bombe getroffen werden. Luxemburg und die Großregion wären Geschichte. Die radioaktive Wolke würde bei Westwind bis tief in die Ukraine reichen.