Zwangsarbeit für Spionage

Zwangsarbeit für Spionage
(Franck Robichon)

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Nordkorea hat einen weiteren Gefangenen aus den USA zu mehrjähriger Haft verurteilt.

Der koreastämmige Kim Dong Chul wurde am Freitag in einem kurzen Prozess in Pjöngjang mit zehn Jahren Haft bestraft. Ihm wurden Spionage und der Diebstahl von nordkoreanischen Staatsgeheimnissen vorgeworfen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Das Urteil gegen Kim folgt auf die Verurteilung des jungen US-Touristen Otto Warmbier zu 15 Jahren Arbeitslager. Vor seinem einstündigen Prozess hatte der 21-Jährige Mitte März eingeräumt, versucht zu haben, ein Propaganda-Transparent «als Trophäe» für eine Bekannte in der Heimat zu stehlen. Diese habe das Banner in ihre Kirche hängen wollen.

Schwedische Botschaft als Vermittler

Nordkorea wirft den USA und Südkorea häufig vor, Spione zum Umsturz der kommunistischen Führung ins Land zu schicken, damit Seoul dann die Kontrolle über die koreanische Halbinsel erringen könne. Derzeit haben sich die Spannungen wegen Pjöngjangs jüngstem Atomwaffentest und eines Raketenstarts ohnehin verschärft.

Erschwerend kommt hinzu, dass Washington und Pjöngjang keine diplomatischen Beziehungen unterhalten. Die schwedische Botschaft in der nordkoreanischen Hauptstadt fungiert in der Regel als Vermittler, wenn US-Bürger in dem abgeschotteten Land in Schwierigkeiten geraten.