Weine nicht versteuert

Weine nicht versteuert
(Pierre Matge)

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Jahrelang haben Winzer in Rheinland-Pfalz durch Schwarzhandel mit Wein Steuern hinterzogen. Dabei handelt es sich um wesentlich größere Summen als bislang bekannt.

Das berichtet der SWR. In 87 Fällen seien Steuern und Zinsen in Höhe von 7,7 Millionen Euro hinterzogen worden, bestätigte das zuständige Landesamt in Koblenz dem Sender am Freitag. Zunächst hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ von den neuen Zahlen berichtet. Im Dezember sprach das Landesamt noch von 36 abgeschlossenen Fällen und 3,8 Millionen Euro.

Ermittlungen laufen seit 2012

Die Steuerfahnder hätten seit 2012 Weinbaubetriebe sowie deren Lieferanten wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung durchsucht, berichtet der Sender weiter. Winzer kauften Korken und andere Verschlüsse bei Zulieferbetrieben und vermerkten nur einen Teil davon in ihren Büchern, bestätigte eine Sprecherin des Landesamtes für Steuern dem Sender.

Der erste Fall sei 2012 bei einer regulären Betriebsüberprüfung eines Winzers an der Mosel aufgedeckt worden. Mit den nicht vermerkten Verschlüssen, die sie in bar kauften, füllten sie dann Wein ab, den sie an der Steuer vorbei verkauften. Bei den Razzien sei in den Tresoren der Winzer auch Bargeld gefunden worden. „Der Spiegel“ berichtete, dabei habe es sich um bis zu 400.000 Euro gehandelt. Mindestens ein Winzer habe ein Schwarzgeldkonto in Luxemburg gehabt.