Vorsprung von Mitte-Links

Vorsprung von Mitte-Links
(AFP)

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Im italienischen Wahlkrimi geht es weiter rund. Nach letzten Hochrechnungen konnte sich das Mitte-Links-Bündnis unter Pier Luigi Bersani knapp in beiden Kammern behaupten.

Doch während sich die Linke im Abgeordnetenhaus mit 29,6 bei 94,6 Prozent der ausgezählten Stimmen eine absolute Mehrheit von 340 Sitzen sichern kann, herrschte Uneinigkeit zwischen den beiden größten Bündnissen über die Ergebnisse im Senat. In dieser zweiten Kammer errang das Mitte-Links-Lager zwar 31,7 Prozent der Stimmen gegen die 30,6 des Mitte-Rechts-Bündnis. Aufgrund des komplizierten Wahlrechts, das die Sitzverteilung auf Basis der regionalen Wahlergebnisse entscheidet, liegt die Rechte jedoch mit 113 gegen 105 Sitze vorn.

„Es ist eine Grenzsituation, wie sie unser Land noch nie erlebt hat“, erklärte der Vize-Parteichef der erfolgreichsten Linkspartei PD (Partito Democratico). Letta erklärte, sein Bündnis habe den Sieg in beiden Kammern erreicht. Zuvor hatte bereits der Parteichef von Berlusconis PDL-Partei, Angelino Alfano, den Sieg von Mitte-Rechts in der zweiten Parlamentskammer für sich reklamiert, ganz offensichtlich mit Bezug auf die höhere Sitzzahl.

Die Aussicht auf eine politische Blockade im klammen Euro-Land Italien hat die US-Börsen am Montag auf Talfahrt geschickt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,5 Prozent im Minus auf einem Stand von 13.784 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 büßte 1,8 Prozent auf 1487 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 1,4 Prozent auf 3116 Stellen. Bei der Wahl in Italien dürfte Hochrechnungen zufolge kein Bündnis genug Stimmen für eine Regierungsbildung errungen haben.