Von Suchtbekämpfung bis „eHealth“

Von Suchtbekämpfung bis „eHealth“
(Klaus-dietmar Gabbert/ dpa)

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Prävention und Bekämpfung von Sucht, Stärkung der Gesundheitskompetenzen der Bürger sowie die Digitalisierung des Gesundheitswesens: das waren die zentralen Themen des vierten Treffens der deutschsprachigen Gesundheitsminister in Luxemburg.

Seit 2013 treffen sich die Gesundheitsminister Deutschlands, des Fürstentums Liechtenstein, Luxemburgs, Österreichs und der Schweiz jährlich, um sich über aktuelle Herausforderungen des Gesundheitswesens auszutauschen. Da diese Staaten laut eigenen Aussagen „große soziokulturelle, demografische und ökonomische Gemeinsamkeiten haben“ sowie ein „langjähriges freundschaftliches Verhältnis“ pflegen, wollen sie von ihren jeweiligen Erfahrungen profitieren, um gemeinsam Lösungen auszuarbeiten. Dass es sich nicht um ein irrelevantes, sondern ein notwendiges Treffen handelt, unterstrichen die Minister gestern in Luxemburg mehrmals.

„Wir sind kein Kreis, der zusammenkommt, um sich einfach immer mal wiederzusehen. Wir setzen uns für ein gutes Gesundheitssystem ein“, so Hermann Gröhe, deutscher Bundesminister für Gesundheit. Der Schweizer Bundesrat Alain Berset betonte seinerseits, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO die Demenz aufgrund einer wichtigen Vorarbeit der deutschsprachigen Gesundheitsminister als zentrales Thema einer Ministerkonferenz ausgewählt hat.

Austausch digitaler Gesundheitsdaten

Beim diesjährigen Treffen in Luxemburg wurde über drei andere Themen diskutiert: Prävention und Bekämpfung von Sucht, Stärkung der Gesundheitskompetenzen der Bürger sowie die Digitalisierung des Gesundheitswesens. In ihrer Schlusserklärung haben die Minister konkrete Ziele festgehalten.

Im Bereich der Prävention und Bekämpfung von Sucht wird eine gemeinsame Aktionswoche für weniger Alkohol als präventive Maßnahme angestrebt. Des Weiteren wird eine verstärkte Marktbeobachtung von Konsumtrends illegaler Drogen als notwendig eingestuft. Der Austausch von digitalen Gesundheitsdaten („eHealth“) war ebenfalls ein Thema beim vierten Treffen der deutschsprachigen Gesundheitsminister. In Luxemburg befindet sich das System der elektronischen Patientenakte (DSP) noch in der Pilotphase.

Erhebung der Gesundheitskompetenz

In Zukunft sollen alle ärztlichen Befunde und Behandlungen zentral gespeichert werden. Bezüglich der digitalen Gesundheitsdaten teilten die deutschsprachigen Gesundheitsminister mit, dass sie „die Entwicklung von interoperationellen Standards zum grenzüberschreitenden Austausch von Gesundheitsdaten unterstützen“.

Das dritte Thema des Arbeitstreffens war die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Hiermit ist die Fähigkeit des Einzelnen gemeint, im täglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken. Die Minister haben sich zum Ziel gesetzt, als Impulsgeber für die Verankerung einer regelmäßigen und internationalen Erhebung der Gesundheitskompetenz aufzutreten. Es wurde ebenfalls entschieden, eine entsprechende gemeinsame Arbeitsgruppe einzusetzen.

Das nächste Treffen der deutschsprachigen Gesundheitsminister findet 2017 in Liechtenstein statt.