Verkauf von Saatgutlizenzen wird fortgeführt

Verkauf von Saatgutlizenzen wird fortgeführt
(Patrick Pleul)

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Bayer will das Geschäftsmodell Monsantos - den Handel mit Saatgutlizenzen - weiterführen, aber den Namen des US-Konzerns fallen lassen.

Bayer will nach der geplanten Übernahme des US-Konzerns Monsanto dessen umstrittenes Geschäftsmodell mit Lizenzen für Saatgut weitgehend unverändert fortführen, aber den Namen Monsanto möglicherweise aufgeben. „Sowohl die Belegschaft als auch das Management von Monsanto haben verstanden, für welche Werte der Name Bayer steht“, sagte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann dem „manager magazin“ laut Vorabmeldung vom Donnerstag. Solche Entscheidungen könne man aber erst nach dem Abschluss des Deals treffen. Monsanto wird vorgeworfen, mit seinem Lizenzmodell Bauern in Abhängigkeiten zu treiben.

„Monsanto hat ein völlig neues Geschäftsmodell etabliert und marktfähig gemacht“, so Baumann weiter. Im Prinzip arbeite der Konzern ähnlich wie die Software- oder Musikindustrie: teuer entwickeltes Saatgut im Austausch gegen Lizenzgebühren. „Natürlich gab es Bauern, die gesagt haben, wir nutzen das Monsanto-Saatgut genauso, wie wir es schon immer gemacht haben. Wenn man ein solches Verhalten als Unternehmen toleriert, entzieht man dem Geschäftsmodell die Basis.“ Gegenüber Kleinbauern, die ausschließlich für den Eigenbedarf anbauten, wolle Bayer seine Lizenzrechte aber nicht durchsetzen.

Zurückhaltung in Europa

Dem „Handelsblatt“ sagte Baumann laut Vorabmeldung, das Agrargeschäft von Bayer solle nach der Fusion um durchschnittlich vier Prozent pro Jahr zulegen: „Das ist oberhalb des erwarteten Marktwachstums“. Im Geschäft mit gentechnisch verändertem Saatgut wolle sich Bayer zumindest in Europa zurückhalten. „Wir treten nicht mit dem Anspruch an, Produkte in Europa auf den Markt zu bringen, die von der Gesellschaft oder der Politik nicht gewollt sind.“ Bei dem Zusammenschluss gehe es auch nicht nur um die Weiterentwicklung der Gentechnik. „Wir wollen genauso auch die konventionelle und biologische Pflanzenzucht voranbringen.“