Vier Tage nach dem schweren Himalaya-Erdbeben sorgt die katastrophale Versorgungslage in Nepal für erste Unruhen. Das berichtete das UN-Büro für Katastrophenhilfe (Ocha) in der Nacht zum Mittwoch.
„Ungleiche Verteilung erhöht das Risiko von Animositäten unter den Betroffenen“, warnte Ocha. Bei den Beben der Stärke 7,8 waren am Samstag mindestens 4700 Menschen ums Leben gekommen. Helfer fürchten, dass die Zahl deutlich steigt, wenn abgelegene Regionen erreicht werden.
Der ohnehin überlastete Flughafen musste am Mittwoch vorübergehend wegen Rissen in der Landebahn gesperrt werden, wie die „Nepali Times“ twitterte. Sie seien aber schnell repariert worden. Zahlreiche Flüge mit Helfern und Hilfsmaterial mussten in den vergangenen Tagen wegen Überlastung des Flughafens unverrichteter Dinge wieder umkehren.
„Protection civile“ aus Luxemburg
Unterdessen sanken die Chancen rapide, weitere Überlebende aus den Trümmern zu retten. Den Helfern fehlt Gerät, Menschen graben teils mit bloßen Händen in den Trümmerbergen. Auch vier freiwillige Helfer der „Protection civile“ aus Luxemburg sind an Bord des belgischen Militärflugzeugs B-Fast in das Erdbebengebiet geflogen. Zum Einsatz kommt das mobile Telekommunikationssystem emergency.lu. In Luxemburg werden zahlreiche Organisationen aktiv und rufen zu Spenden auf (Artikel).
Das Beben hatte große Teile Nepals sowie die angrenzenden Länder Indien und das chinesische Tibet getroffen. Betroffen sind nach UN-Angaben acht Millionen Menschen.
Eric Rings, geboren 1979 in Esch/Alzette, studierte Germanistik und Romanistik an der Universität Heidelberg und fing 2010 als Journalist beim Tageblatt an. Seit 2019 schreibt er über innenpolitische Themen.
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