USA liefern Israel neue Munition

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(AP)

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Während im Gaza-Konflikt täglich zahlreiche Zivilisten sterben, liefern die USA neue Munition an Israel. Unterdessen werden 16.000 Reservisten zur Ausweitung der israelischen Offensive einberufen.

Nur wenige Stunden nach dem tödlichen israelischen Beschuss eine UN-Schule Gaza haben die USA Israel mit neuer Munition versorgt. Die US-Regierung entsprach damit am Mittwoch einer israelischen Anfrage vom 20. Juli, wie das Verteidigungsministerium in Washington mitteilte. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel habe die Lieferung drei Tage später genehmigt.

Pentagonsprecher John Kirby sagte, es habe sich um eine „rein ministerielle Entscheidung“ gehandelt, eine Billigung des Weißen Hauses sei nicht nötig gewesen. Die USA stünden für die Sicherheit Israels ein, sagte Kirby. Es sei für die nationalen Interessen der USA „entscheidend“, Israel dabei zu helfen, seine Fähigkeit zu einer „starken und reaktiven Selbstverteidigung“ zu entwickeln und aufrecht zu erhalten. Der Waffenverkauf stehe mit diesen Zielen im Einklang.

Waffen für 750 Millionen Euro

Ein Teil der Munition im Wert von umgerechnet rund 750 Millionen Euro stammt aus einem Zwischenlager der US-Armee auf israelischem Boden, sie steht den israelischen Streitkräften im Notfall zur Verfügung. Bei dem Beschuss der UN-Schule im Flüchtlingslager Dschabalija waren am Mittwochmorgen zwei Klassenräume von Panzergranaten verwüstet worden, wie das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) mitteilte. Etwa 3300 obdachlose Palästinenser hatten dort Zuflucht gesucht. 16 Menschen starben. Der israelische Angriff wurde international scharf kritisiert.

Seit dem Beginn der israelischen Militäroffensive am 8. Juli stieg die Zahl der Toten durch die israelischen Angriffe nach Angaben der palästinensischen Rettungskräfte auf mehr als 1350, die der Verletzten auf mehr als 7300. Bei den Opfern handelt es sich zum größten Teil um Zivilisten, darunter sehr viele Kinder. Auf israelischer Seite wurden 56 Soldaten und drei Zivilisten getötet.

16 000 Reservisten mobilisiert

Zwei Wochen nach Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen hat die israelische Armee 16 000 weitere Reservisten mobilisiert. Der israelische Rundfunk meldete am Donnerstag, sie sollten zur Entlastung der kämpfenden Truppen eingesetzt werden. Die Zahl der einberufenen Reservisten belaufe sich damit insgesamt auf 86 000.

Das israelische Sicherheitskabinett habe die Armee am Mittwoch angewiesen, den Militäreinsatz im Gazastreifen noch auszuweiten. Am Donnerstag wollte sich die israelische Regierung zu einer Sondersitzung versammeln, um über das weitere Vorgehen zu beraten.