USA beginnen Luftangriffe in Syrien

USA beginnen Luftangriffe in Syrien
(dpa/Archiv)

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Die USA führen den Kampf gegen die Sunnitenmiliz IS nun auch in Syrien. Das von einem blutigen Bürgerkrieg zerrüttete Land muss sich nun auf noch schwerere Kämpfe einstellen. Auch arabische Verbündete kämpfen mit.

Syrische Menschenrechtler haben am Dienstagmorgen mehrere „nichtsyrische“ Luftschläge auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der nordsyrischen Stadt Al-Rakka bestätigt. Flugzeuge hätten in der Nacht zum Dienstag mehrere Ziele in Al-Rakka sowie der Umgebung der Stadt angegriffen, meldete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Großbritannien. Zuvor hätten Aufklärungsflugzeuge das Gebiet überflogen.

Die USA hatten nach eigenen Angaben am Montagabend (Ortszeit) mit Angriffen in Syrien begonnen. Das US-Militär und die Streitkräfte von Partnerländern hätten die Extremisten mit Kampfflugzeugen und Tomahawk-Marschflugkörpern angegriffen, teilte Pentagonsprecher John Kirby mit. Der syrische Ständige Vertreter bei den Vereinten Nationen in New York war nach Angaben der syrischen Nachrichtenagentur Sana vorab von Washington informiert worden.

Nach Informationen der „Washington Post“ handelt es sich bei den Verbündeten um Saudi-Arabien, Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain. Diese seien „volle Teilnehmer“, zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten Angehörigen des Militärs. Details nannte er nicht, da die Länder selbst entscheiden müssten, inwieweit sie ihre Rolle öffentlich machen wollten. Zuletzt hatte US-Außenminister John Kerry versucht, Staaten im arabischen Raum für Angriffe gegen IS an Seite der USA zu gewinnen.

Pentagon hält sich bedeckt

Bewohner der Stadt Al-Rakka im Nordosten des Landes berichteten auf Twitter von schweren Explosionen und wiederholten Überflügen von Militärflugzeugen. Al-Rakka ist eine Hochburg der selbst ernannten Dschihadisten. Auch CNN berichtete, dass Ziele in Al-Rakka attackiert worden seien. Mit von See aus abgeschossenen Tomahawk-Marschflugkörpern habe der Angriff begonnen und sei dann mit Flugzeugen fortgesetzt worden, sagte ein hochrangiger Angehöriger des Militärs dem Sender.

Zur genauen Zahl und dem Ort der Angriffe machte das Pentagon dagegen keine Angaben. „Da es sich um laufende Operationen handelt, sind wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage, weitere Details zu liefern.“ Das Pentagon werde zu einem späteren Zeitpunkt aber soweit angemessen mehr Informationen veröffentlichen.

Obama gibt Befehl

Die Entscheidung für die Angriffe sei von US-Präsident Barack Obama als Oberbefehlshaber der Streitkräfte gekommen. Dieser habe den Kommandeur des US-Zentralkommandos in Tampa (Florida) autorisiert, die Angriffe in Syrien zu beginnen.

Obama hatte seinen Entschluss, die Anfang August begonnenen Luftangriffe im Irak auf das benachbarte Syrien auszuweiten, vor zwei Wochen in einer Rede an die Nation verkündet. Im Irak kommen die USA auf mindestens 190 Luftschläge. Erst am Montag griff das US-Militär dort mit einem Mix aus bemannten und unbemannten Flugzeugen IS-Stellungen an und zerstörte westlich von Kirkuk einen Panzer und drei Fahrzeuge.