Twinerg-Kraftwerk vor dem Aus

Twinerg-Kraftwerk vor dem Aus
(Tageblatt-Archiv)

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LUXEMBURG - Das Twinerg-Kraftwerk in Raemerich ist seit längerem nicht mehr rentabel. Im Oktober 2015 könnte die Anlage Geschichte sein. Noch sucht man nach neuen Wegen.

Kurz vor dem Ende der A4 bei Raemerich sitzt seit 12 Jahren die Blechbüchse Twinerg. Das Gas- und Dampfkraftwerk könnte in einem Jahr allerdings vom Netz genommen werden, berichtet die Wochenzeitung „d’Lëtzebuerger Land“ in ihrer akuellen Ausgabe. Die Anlage läuft bereits seit längerem nicht mehr kostendeckend. Im vergangenen Jahr produzierte das Kraftwerk rund vier Monate keinen Strom. Als Grund wird unter anderem der hohe Gaspreis und die niedrige Nachfrage nach Strom genannt. So belief sich das Defizit für das abgelaufene Geschäftsjahr auf 13,3 Millionen Euro, schreibt die Wochenzeitung am Freitag.

Einer der der Hauptabnehmer von Strom ist Belgien. 65 Prozent gehören dem belgischen Stromkonzern Electrabel. Den Rest teilen sich Enovos und ArcelorMittal. Was mit der Anlage nach Oktober 2015 passiert ist noch völlig unklar. Ein Plan ist, dass die Anlage auf „Standby“ gelegt wird. So gibt es Verhandlungen mit Belgien, dass das Kraftwerk in einen Pool von Reservekapazitäten aufgenommen wird. Bei Bedarf soll die Anlage hochgefahren und Strom liefern.

Neben Strom speist die Anlage auch das Fernwärmenetz mit Hitze für Teile von Esch und Ehleringen. Die Wärmeversorgung sei aber auch weiterhin gesichert, heißt es vom Versorger Sudcal. Laut „d’Lëtzebuerger Land“ wird derzeit im Wirtschaftsministerium geprüft, wie wichtig die Anlage für die Versorgungssicherheit von Luxemburg ist. Im September soll es Antworten geben.