Tunnel und Heckenschützen

Tunnel und Heckenschützen
(Reuters/Thaier Al-sudani)

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Die radikalislamische IS-Miliz hat mit massiver Gegenwehr den Ansturm der irakischen Armee auf Falludscha zum Stocken gebracht.

Das irakische Militär ist bei der Rückeroberung der Stadt Falludscha auf Widerstand von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat gestoßen.

Die Soldaten hätten ihren Vorstoß in der Nacht zum Dienstag vorerst eingestellt, nachdem sie unter heftigen Beschuss geraten seien, sagte ein Kommandeur im Stützpunkt Camp Tarik südlich von Falludscha. Derzeit harrten die Eliteeinheiten in Tunneln und Schutzgräben etwa 500 Meter vom südöstlichen Stadtteil Al-Schuhada entfernt aus.

Zivilisten in Gefahr

Die IS-Kämpfer hätten Tunnel genutzt und Heckenschützen aufgestellt, um den Vormarsch des Militärs abzuwehren, hieß es. Auch hätten sie sechs mit Sprengstoff beladene Wagen gegen Soldaten einsetzen wollen, doch diese seien zerstört worden, bevor sie ihr Ziel erreichen konnten.

Für die Zehntausenden Zivilisten, die in der IS-Hochburg eingeschlossen sind, spitzte sich die Lage derweil offenbar weiter zu. Der Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrats warnte vor einer Katastrophe für die Menschen. Der Zugang zu Trinkwasser, Lebensmitteln und Gesundheitsversorgung ist begrenzt.

Fest im Griff

Dem UN-Flüchtlingshilfswerk liegen zudem Berichte vor, wonach der IS in Falludscha Menschen als Schutzschilde einsetzt. Seit Beginn der Armee-Offensive auf die nach Mossul zweitgrößte vom IS kontrollierte irakische Stadt sei in den vergangenen Tagen etwa 3700 Menschen die Flucht aus der Stadt gelungen.

Das 65 Kilometer westlich der irakischen Hauptstadt gelegene Falludscha ist seit Januar 2014 unter Kontrolle des IS. Es ist die letzte große Hochburg der Extremisten im Westen des Iraks nach der Rückeroberung von Ramadi durch das Militär. Im Norden und dem Osten des Landes sowie in Syrien kontrolliert die Terrormiliz aber weiter große Gebiete.