Seit Monaten streiten sie um ihre Arbeitsplätze in Florange. Am Dienstag sind sie nach Luxemburg zum Hauptsitz des Stahlproduzenten gekommen. Die Stahlarbeiter fordern von der Konzernführung ArcelorMittal die Wiederaufnahme der Produktion der beiden Hochöfen von Florange. Diese stehen seit Monaten still. Der Konzern erklärt die Stilllegung mit der schwächelnden Nachfrage, die Gewerkschaften befürchten einen definitiven Produktionsstopp. Auf dem Spiel stehen mehr als 500 Stellen.
Vor dem Arbed-Schloss zünden sie Böller, schreien ihre Wut. „Wir wollen unsere Arbeitsplätze zurück“, rufen die Stahlarbeiter. Ob die Teilnehmer der Hauptversammlung sie hören werden? Deren Sitzung begann um 11 Uhr.
Vor dem Haupteingang haben sich zwei Dutzend Polizeibeamte und private Sicherheitsleute aufgestellt. Mit roten Fahnen in der Hand behindern die Demonstranten den Autoverkehr. Polizisten sperrten die Straße ab, obwohl das zu Beginn nicht geplant war. „Mittel prend ton courage, reçoit l’intersyndicale“, fordern die Demonstranten den Konzernchef auf. Zur Demonstration hatten die französischen CFDT, CGT und FO aufgerufen. Angeschlossen hatten sich auch mehrere OGBL-Mitglieder.
Delegation empfangen
Kurz vor 12.00 Uhr wurde eine Delegation in das Gebäude eingelassen. „Unser Ziel heute war, von einem Verantwortlichen des Unternehmens empfangen zu werden“, sagte Frédéric Weber, Personaldelegierter von Florange, Tageblatt.lu. Man wolle ihm die Situation vor Ort schildern. An die Wahl von François Hollande zum Präsidenten knüpfen die Stahlarbeiter große Hoffnungen. Natürlich könne man von ihm nicht alles erwarten, sagt Weber. Doch sei die Hoffnung größer geworden, dass der Stahlstandort noch eine Zukunft haben werde.
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