Staatsdiener fehlt 6 Jahre unbemerkt bei der Arbeit

Staatsdiener fehlt 6 Jahre unbemerkt bei der Arbeit
(dpa)

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Das gibt es nicht nur in Luxemburg. Weil er jahrelang nicht zur Arbeit kam, muss ein früherer öffentlicher Angestellter in Spanien knapp 27.000 Euro Lohn zurückzahlen.

Der Angestellte eines Wasserwerks der südspanischen Stadt Cádiz sei bis zu sechs Jahre lang nicht erschienen und habe von 2007 bis 2010 „absolut keine Arbeit“ erledigt, teilte das Gericht am Freitag der Nachrichtenagentur AP mit. 2011 sei er in Rente gegangen.

Das im Januar nach jahrelangem Rechtsstreit gefällte Urteil klärte nicht, warum seine Abwesenheit so lange unbemerkt blieb. Der frühere stellvertretende Bürgermeister Jorge Blas sagte der Zeitung „El Mundo“, der Mann habe eine Urkunde für 20 Jahre städtische Arbeit bekommen sollen.

Kein Kommentar

Erst in diesem Zusammenhang sei Beamten aufgefallen, dass der Mann seit Jahren nicht mehr im Wasserwerk gesehen worden sei, nachdem er vom Rathaus dorthin gewechselt war. Seine Kollegen hätten gedacht, er arbeite wieder im Rathaus.

Blas‘ Nachfolger Martin Vila sagte am Freitag, der städtische Angestellte sei als Opfer eines Mobbings gegen Mitglieder der konservativen Volkspartei dargestellt worden, die Cádiz bis zum vergangenen Jahr regiert hatte. Der Anwalt des Mannes reagierte nicht auf Anfragen.

In Luxemburg flogen nach dem Regierungswechsel Ende 2013/14 ähnliche Fälle auf. So bezog unter anderem ein hoher Staatsbeamter im Hochschulministerium ein Direktorengehalt (Link) obwohl er 48 Monate nicht mehr anwesend war. Juristisch belangt wurde er nie.