Sprengstoffanschläge auf Kongressgebäude und Moschee

Sprengstoffanschläge auf Kongressgebäude und Moschee
(AFP/Sebastian Kahnert)

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In Dresden sind vor einer Moschee und einem internationalen Kongressgebäude zwei Anschläge verübt worden. Am Tatort wurden Reste eines selbstgebauten Sprengsatzes gefunden

In Dresden sind vor einer Moschee und einem Kongresszentrum zwei Sprengstoffanschläge verübt worden. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Die Anschläge ereigneten sich am Montagabend kurz hintereinander. Zunächst lag kein Bekennerschreiben vor.

Es sei aber von einem fremdenfeindlichen Motiv auszugehen, erklärte Dresdens Polizeipräsident Horst Kretschmar. Am Montagabend um 21.53 Uhr war die Polizei zunächst nach einer Explosion an einer Moschee alarmiert worden. Zum Zeitpunkt der Detonation befanden sich der Imam mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in dem Gebäude. Alle blieben unverletzt.

Selbstgebauter Sprengsatz

Durch die Druckwelle wurde jedoch die Eingangstür nach innen gedrückt, im Haus entstanden außerdem Verrußungen. Ermittler entdeckten am Tatort Reste eines selbstgebauten Sprengsatzes. Kurz darauf, um 22.19 Uhr, gab es eine weitere Explosion am Internationalen Congress Center Dresden in der Nähe des Landtags. Auch dort fand die Polizei auf der Freiterrasse Reste eines selbstgebauten Sprengsatzes.

Durch die Detonation zersplitterte die Seite eines Glasquaders. Die Gäste mussten wegen der Spurensicherung die Hotelbar verlassen. Zugleich forderte die Polizei alle Gäste, die ein Zimmer mit Blick in Richtung Terrasse bewohnten, auf, sich nicht am Fenster aufzuhalten. „Beide Anschläge stehen zeitlich im Zusammenhang“, erklärte der Polizeipräsident.

„Im Krisenmodus

Neben fremdenfeindlichen Motiven sieht die Polizei demnach auch eine Verbindung zu den zentralen Feierlichkeiten anlässlich des Tags der deutschen Einheit am kommenden Wochenende in Dresden. Nach den Anschlägen werden die beiden Dresdener Moscheen von der Polizei bewacht.

Ein islamisches Zentrum werde zusätzlich intensiv bestreift. Die Polizei befinde sich ab sofort „im Krisenmodus“, erklärte Kretschmar. In einem ersten Schritt sollen nun weitere Objekte hinsichtlich ihrer Gefährdung neu bewertet und gegebenenfalls weitere Schutzmaßnahmen getroffen werden.