Spekulanten zocken mit Rohstoffen

Spekulanten zocken mit Rohstoffen
(dpa)

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Hedgefonds und andere spekulativ orientierte Anleger haben so viel Geld in die Rohstoff-Märkte gesteckt wie seit rund einem Jahr nicht mehr.

Angetrieben von der Hoffnung auf eine weitere Welle billigen Geldes von den Notenbanken baute diese Investorengruppe das Volumen ihrer Wetten auf weiter steigende Kurse in der Woche zum 4. September um vier auf 111,26 Milliarden Dollar aus. Dies ergibt sich aus Reuters-Berechnungen auf Grundlage von den am Freitagabend veröffentlichten Daten der US-Regulierungsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC).

Die Zahl gehandelten Terminkontrakte an den 22 von der CFTC beobachteten Märkten erhöhte sich den Angaben zufolge in der Berichtswoche um 2,4 Prozent. Dies ist der dritte Anstieg in Folge.

Goldpreis steigt

Nach einer Serie enttäuschender Konjunkturdaten spekulieren zahlreiche Anleger darauf, dass die US-Notenbank Fed zur Stützung der weltgrößten Volkswirtschaft ein drittes Anleihe-Ankaufprogramm (QE3) auflegt. Auch in China wird über eine mögliche Lockerung der Geldpolitik diskutiert. Das geldmarktpolitische Komitee der Fed will am Donnerstag eine Entscheidung über QE3 treffen.

Vor diesem Hintergrund kletterte der Goldpreis am Freitag auf ein Sechs-Monats-Hoch. Kupfer war am Montag so teuer wie zuletzt im Mai. Der Ölpreis zog ebenfalls an. Darüber hinaus trieb die Jahrhundert-Dürre in den USA die Preise für Sojabohnen, Mais & Co. in den vergangenen Monaten vor Rekordhoch zu Rekordhoch.

Hoher Einsatz

Das Volumen der Rohstoff-Spekulationen berechnet Reuters auf Grundlage der Veränderungen bei den gehandelten Futures, multipliziert mit dem Kontraktwert zum Ende des Berichtszeitraums. Das insgesamt am Rohstoff-Markt investierte Kapital ist Schätzungen zufolge allerdings um einiges höher, da zahlreiche Geschäfte außerbörslich getätigt werden.