Der französische Premierminister Manuel Valls wird am Montag in Luxemburg erwartet. Im Rahmen des sogenannten LuxLeaks-Prozesses hat das Solidaritätskomitee für die Angeklagten Antoine Deltour und Edouard Perrin den französischen Premierminister dazu aufgerufen beim Treffen mit Xavier Bettel nicht nur über die Steuerpolitik sondern auch über den LuxLeaks-Prozess zu sprechen. In einem offenen Brief erinnert das Solidaritätskomitee daran, dass eine Diskussion über Steuerabkommen mit großen Unternehmen ohne die Veröffentlichungen von Antoine Deltour und ohne die Unterstützung des Journalisten Edouard Perrin nicht möglich gewesen wären.
Auch wenn das Solidaritätskomitee unterstreicht, dass die Unabhängigkeit der Justiz respektiert werden müsse, bittet es dennoch um ein Statement des französischen Premierministers welches hervorhebt, dass der Nutzen der Veröffentlichungen von Antoine Deltour grö?er als die begangene Straftat sei. Im Falle des Journalisten Edouard Perrin wird Manuel Valls darum gebeten, an den Quellenschutz zu erinnern.
Der Franzose Antoine Deltour war Mitarbeiter bei PricewaterhouseCoopers in Luxemburg. Als er die Firma verließ, entwendete er Material, das aufzeigte, dass der Luxemburger Staat mit internationalen Firmen Steuerabkommen getroffen hatten, die es diesen erlaubten, hohe Summen an Steuern in anderen Ländern einzusparen. Dem französischen Journalisten Edouard Perrin wird vorgeworfen, Antoine Deltour zum Diebstahl von weiteren Dokumenten angestiftet zu haben.
Ein Unterstützungsappell für Deltour und Perrin ist unter der Seite solidarite-deltour-perrin.lu zu finden. Der Prozess gegen die beiden Franzosen beginnt am 26. April.
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