Sarkozy, Kriegstreiber und Populist

Sarkozy, Kriegstreiber und Populist
(Reuters/Vincent Kessler)

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Nach der Geiselnahme in einer Kirche bei Rouen hat Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy die Pariser Regierung scharf kritisiert und von "Krieg" gesprochen.

„Das ist ein Krieg“, sagte Sarkozy am Dienstag. „Und wir haben keine andere Wahl, als diesen zu führen und zu gewinnen.“ Der Parteichef der konservativen Republikaner forderte die Regierung auf, unverzüglich Maßnahmen umzusetzen, die seine Partei seit Monaten fordere. „Wir müssen unerbittlich sein“, sagte Sarkozy.

Juristische Spitzfindigkeiten, Vorsicht und Vorwände seien nicht akzeptabel. Der Feind kenne kein Tabu, keine Grenzen, keine Moral. Auch die Vorsitzende der rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, äußerte sich: „Die Verantwortung derer, die uns seit 30 Jahren regieren, ist immens.“ Sie schwätzen zu sehen, sei empörend, schrieb Le Pen auf Twitter.

Nachlässigkeit und Versagen

Schon nach dem Anschlag von Nizza hatten beide Politiker der Regierung Nachlässigkeit und schweres Versagen im Kampf gegen den Terror vorgeworfen. Bei der Geiselnahme in Nordfrankreich wurde ein Priester getötet, eine weitere Geisel schwebte in Lebensgefahr. Die Polizei erschoss beide Angreifer, die sich Präsident François Hollande zufolge auf die Terrormiliz Islamischer Staat beriefen. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.