/ "Sandy"-Schäden führen zu Verzögerungen
Insgesamt dürften über neun Zeitzonen hinweg 120 Millionen der etwa 310 Millionen US-Bürger ihre Stimme für Präsident Barack Obama oder seinem republikanischen Herausforderer Mitt Romney abgeben. Umfragen zufolge liefern sich die beiden Politiker ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Allerdings wurden Vorteile für Obama in den entscheidenden Bundesstaaten erwartet. Ein Ergebnis könnte in der Nacht zum Mittwoch vorliegen. Experten schlossen eine Hängerpartie jedoch nicht aus.
Im New Yorker Bezirk Queens wurde ein ungeheiztes Zelt als improvisiertes Wahllokal benutzt. Nach Problemen mit den Generatoren fing die Abstimmung mit einer halben Stunde Verzögerung an. „Wir wollten die ersten sein“, sagte am frühen Morgen eine 34-jährige Frau, die seit dem Sturm bei Verwandten wohnt. „Wenn erst mal die Sonne aufgeht, bricht hier der Wahnsinn aus.“ In einem Wahllokal in Manhattan waren die Stimmzettel zunächst nicht auffindbar.
Verwirrung bei den Wählern
Stellenweise sorgte eine Anordnung des Gouverneurs von New York Andrew Cuomo für Verwirrung, nach der die Bürger mit einer eidesstattlichen Erklärung an jedem Lokal ihre Stimme abgeben konnten. Auch reguläre Wähler erhielten daraufhin zum Teil die zusätzlichen Unterlagen.
Im benachbarten New Jersey wurden die von „Sandy“ Betroffenen unterdessen wie Auslandswähler einstuft und konnten ihre Stimme per Fax oder E-Mail abgeben. In den USA wird der Präsident nicht in einer landesweiten Wahl bestimmt, sondern über einzelne Abstimmungen in den Bundesstaaten. Der Sieger erhält dabei meist alle Wahlmännerstimmen eines Staates. Wegen des großen Vorsprungs von Obama in New Jersey und New York dürften die Folgen von „Sandy“ keine Auswirkungen auf das Endergebnis haben.
Warten auf die „Swing-states“
Die ersten Wahllokale sollten um Mitternacht MEZ schließen, die letzten in Alaska gegen 06.00 Uhr MEZ. In den meisten der großen Bundessstaaten im Westen wie Kalifornien oder Texas galt der Ausgang als sicher, weswegen mit besonderer Spannung auf Staaten in der östlichen Landeshälfte wie Ohio oder Florida geschaut wurde. Angesichts des insgesamt erwarteten knappen Ausgangs war nicht auszuschließen, dass es zu einer ähnlichen Hängepartie kommen könnte wie vor zwölf Jahren. Damals hing alles von Florida ab.
Neben den Wahlen auf Bundesebene wird auch auf Landes- und Kommunalebene abgestimmt. Elf Gouverneursposten und mehr als 6000 Sitze in den Parlamenten der Bundesstaaten stehen zur Wahl. Dazu kommen mehr als 170 Volksentscheide, bei denen es je nach Bundsstaat über die Abschaffung der Todesstrafe, die Einführung von Sterbehilfe, Homo-Ehe, die Legalisierung von Haschisch oder die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln geht.
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