STFS Ende des Jahres eingemottet

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ArcelorMittal gibt die Hochöfen in Florange definitiv auf. Die Anlagen in Schifflingen bleiben vorerst eingemottet. Nun soll auch die Drahtstraße die Produktion einstellen. Ende des Jahres wird sie eingemottet.

Nichts Neues vom Schifflinger Standort des Stahlkonzern. Das Stahlwerk bleibt auch weiterhin eingemottet. Die Drahtstraße, die bisher einzelne Aufträge ausführte, soll den Betrieb im Dezember einstellen. Das sagte OGBL-Sekretär Jean-Claude Bernardini gegenüber Tageblatt. Die Drahtstraße STFS werde Ende des Jahres eingemottet, so ArcelorMittal-Sprecher Arne Langner Tageblatt.lu gegenüber. Tatsächlich machten die Aufträge knapp zehn Prozent der Kapazität aus. Seit längerer Zeit ist auch der Elektro-Ofen Schifflingen eingemottet, also außer Betrieb.

Ob dem Stahlwerk Schifflingen dasselbe Schicksal wie die ArcelorMittal-Hochöfen in Florange blüht, und definitiv geschlossen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Neue Informationen habe es hierzu nicht gegeben, hatte Bernardini am Dienstag nach der Sitzung des Gemischten Betriebsrates von ArcelorMittal in Luxemburg Tageblatt.lu gegenüber gesagt. Die Frage stand auch nicht auf der Tagesordnung des am selben Tag stattfindenden Treffens des Europäischen Betriebrats. Hauptthema war dort der Flachstahlbereich in Europa und damit auch die Flüssigphase in Florange/Hayange. Diese wird auf Geheiß des Konzernspitze eingestellt. Der Staat kann während zwei Monaten nach einem Käufer für die Hochöfen und die Kokerei suchen.

CGT fordert Teilverstaatlichung

Die französische CGT gibt sich nicht mit dieser Entscheidung zufrieden. Sie fordert vom französischen Staat eine Teilverstaatlichung des gesamten Standorts, nicht nur der Hochöfen. Das ergebe keinen Sinn, so die CGT am Mittwoch. In einer ersten Phase sollte der Staat mit 34 Prozent ins Kapital einer neu zu gründenden Gesellschaft einsteigen. Dieses Modell könnte dann weiter auf die gesamte europäische Stahlindustrie angewendet werden. Die Nachfrage nach einem hochwertigen Produkt aus den Hochöfen von Florange bestehe, so die CGT und verweist dabei unter anderem auf die deutsche Automobilbranche.

Das weitere Schicksal der ArcelorMittal-Anlagen in Luxemburg wird die am 26. Oktober stattfindende Stahltripartite beherrschen. Gesprächsthema werden dabei auch vorgesehenen Investitionen auf Belval sein, um den Standort abzusichern. Zu Sprache kommen dürfte auch die vom OGBL in Auftrag gegebene Studie zum Standort Schifflingen. Deren Ergebnisse sind für die Gewerkschafter eindeutig: Schifflingen hätte durchaus eine Überlebenschance.