Russischer Künstler sucht Asyl in Frankreich

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(Reuters)

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Der russische Aktionskünstler Pjotr Pawlenski will in Frankreich Asyl beantragen. Der regierungskritische Künstler flieht nach Vorwürfen eines sexuellen Angriffs.

Der bekannte russische Aktionskünstler Pjotr Pawlenski hat sich nach Frankreich abgesetzt und will politisches Asyl beantragen. Der regierungskritische Künstler sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag in Paris, er sei nach Vorwürfen eines sexuellen Angriffs zusammen mit seiner Partnerin und seinen Kindern nach Frankreich geflohen.

Der über die Grenzen Russlands hinaus bekannte Performance-Künstler wurde nach eigenen Angaben kürzlich von der russischen Polizei befragt und entschied sich, deswegen das Land zu verlassen. „Wenn Oksana (seine Partnerin) und ich in Russland geblieben wären, wären wir in ein Lager geschickt worden, für bis zu zehn Jahre“, sagte der 32-Jährige der AFP.

In Untersuchungshaft

Die Vorwürfe eines sexuellen Angriffs wies er zurück und bezeichnete sie als politisch motiviert. Russischen Medien zufolge hat eine junge Theater-Schauspielerin in Moskau die Vorwürfe gegen ihn erhoben.

Pawlenski hat immer wieder mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam gemacht. Im vergangenen Juni wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er an den Türen der Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau Feuer gelegt hatte. Nach der Aktion hatte er sieben Monate in Untersuchungshaft verbracht.

Solidaritätsaktion für Pussy Riot

2012 nähte er sich in einer Solidaritätsaktion für die regierungskritischen Punk-Aktivistinnen Pussy Riot den Mund zu. Im folgenden Jahr nagelte er seinen Hodensack auf das Pflaster des Roten Platzes in Moskau, um gegen eine Entwicklung Russlands zu einem Polizeistaat zu protestieren.