Romney holt laut Umfragen auf

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In den US-Wahlkampf kommt Bewegung. Erst leistet sich Präsident Obama einen Debatten-Flop, dann machen ihm die Arbeitsmarktzahlen neuen Mut. Nun bekommt Obama auch noch Schützenhilfe aus Hollywood.

Ins Rennen um die US-Präsidentschaft kommt neuer Schwung: Während Amtsinhaber Barack Obama sich die guten Arbeitsmarktzahlen auf die Haben-Seite schreiben darf, legt Herausforderer Mitt Romney seit seinem starken Auftritt im TV-Duell in einigen der wichtigen Swing States zu.

Auf dem wichtigen Feld der Außenpolitik bekommt Obama Schützenhilfe aus Hollywood: Just zwei Tage vor der Wahl am 6. November läuft im amerikanischen Fernsehen der erste Spielfilm über die Tötung des Terroristenchefs Osama bin Laden, den größten Erfolg Obamas im Kampf gegen Al-Kaida.

Der Militäreinsatz spielt eine wichtige Rolle in der Wahlkampagne des Präsidenten – Obama muss sich gegen den Vorwurf wehren, nicht hart genug gegen den Terrorismus vorzugehen.

Republikaner im Aufwind

Laut Zahlen des Rasmussen-Instituts vom Freitag legte Romney nach der ersten von drei TV-Debatten im besonders umkämpften Wechselwähler-Staat Florida um zwei Prozentpunkte zu und führt nun mit 49 zu 47 Prozent vor Obama. In Virginia liegt Romney demnach mit 49 zu 48 Prozent vorn. Allerdings wurden bei der Umfrage lediglich rund 500 wahrscheinliche Wähler telefonisch befragt, die Aussagekraft gilt daher als eher begrenzt. Auch das Institut WeAskAmerica sieht den Herausforderer Romney im Aufwind.

Allerdings: Alle Umfragewerte sind derart knapp, dass ihre Ergebnisse im Bereich des statistischen Irrtums liegen. Wie seit Monaten deutet alles weiter darauf hin, dass es am 6. November ein extrem spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen geben dürfte. Auf nationaler Ebene führt der Präsident derzeit – laut Gallup-Institut sogar mit 50 zu 45 Prozent gegenüber Romney.

Romneys Entschuldigung

Unterdessen frisst Romney Kreide, wie Kommentatoren meinen. In seinen Aussagen zielt er immer mehr auf die alles entscheidenden ungebundenen Wechselwähler. Für eine Beleidigung der Obama-Anhänger entschuldigte er sich sogar. „Ich habe etwas Falsches gesagt“, sagte der Republikaner zu seiner umstrittenen Äußerung, wonach Obama-Wähler Sozialschmarotzer seien, die keine Steuern zahlten, aber Sozialleistungen beanspruchten.

Für den Präsidenten dürfte das nach seinem Debattenflop am Mittwoch eine Genugtuung sein – wie die neuesten Arbeitsmarktzahlen. Die Quote sank auf 7,8 Prozent Arbeitslose, so niedrig wie seit Obamas Amtsantritt nicht mehr. Seit Jahrzehnten wurde kein Präsident im Amt bestätigt, wenn die Arbeitslosenquote über acht Prozent lag.

Frontalangriffe ließen denn auch nicht lange auf sich warten: Der ehemalige Chef des US-Konzerns General Electric, Jack Welch, sprach von «unglaublichen Arbeitslosenzahlen» und erhob in mehreren Medien den Vorwurf, die veröffentlichten Zahlen seien manipuliert. Kein renommierter Ökonom habe die Quote auch nur ansatzweise so niedrig prognostiziert. Mehrere Blogs stiegen auf diese Vorwürfe ein.