Roadmap für eine neue europäische Renaissance

Roadmap für eine neue europäische Renaissance

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Das Tageblatt veröffentlicht gemeinsam mit 10 internationalen Zeitungen in neun Ländern die "Roadmap für eine neue europäische Renaissance".

La Stampa, Le Soir, Gazeta Wyborcza, Público, L’Hebdo und EurActiv sind nur einige der Medien, die gemeinsam mit dem Tageblatt die „Roadmap für eine neue europäische Renaissance“ veröffentlichen.

In sechs Sprachen beschreiben Meinungsführer aus Politik, Wissenschaft und Kultur, wie das Europa der Zukunft aussehen soll. Zu ihnen gehören unter anderen Ikonen wie Daniel-Cohn Bendit, Joschka Fischer, Michel Barnier, Roberto Saviano und Guy Verhofstadt. Luxemburg wird durch Arbeitsminister Nicolas Schmit repräsentiert (siehe vollständige Liste unten).

Lesen Sie hier den vollständigen Text:

„Wir respektieren das Votum der britischen Bürger, auch wenn wir die Entscheidung tief bedauern. Der Austritt Großbritanniens aus dem europäischen Projekt birgt die Gefahr, unsere ganze Energie zu erfordern, und das in einer Zeit, in der zahlreiche und erhebliche Herausforderungen zu bewältigen sind.

Durch Europa muss ein politischer Ruck gehen.
Vor diesem Hintergrund haben wir mit Persönlichkeiten aus Zivilgesellschaft, Kultur und Politik einen Aufruf für eine neue Etappe der Europäischen Einigung verfasst: Der „Appell des 9. Mai“, der zeitgleich in mehr als 10 europäischen Ländern veröffentlicht wurde, entwirft „einen Fahrplan für Europa“, bestehend aus sechs konkreten Initiativen, die schon im Herbst 2016 angepackt werden können:

1. eine Stärkung der Demokratie und des europäischen Bürgerengagements,

2. eine neue Etappe für die Sicherheit, die Verteidigung und den Schutz der europäischen Bürger,

3. eine Strategie für die Aufnahme und die Integration von Flüchtlingen sowie gegebenenfalls für die Rückkehr in ihre Heimatländer,

4. eine neue europäische Industriepolitik, die auf einem Wachstum frei von CO2-armen aufbaut und ökologische Herausforderungen voll mitberücksichtigt. Damit wird die Modernisierung unserer Wirtschaft sowie die Schaffung von zahlreichen Arbeitsplätzen vorangetrieben,

5. die Vollendung der Eurozone, um ihre Effizienz zu gewährleisten und die in ihr wachsenden Ungleichheiten abzubauen

6. die Schaffung eines Erasmus-Programms für Schüler, um die Möglichkeit zu schaffen, alle jungen Menschen einer Generation zusammenzubringen

Der „Appell des 9. Mai“ hat ein erhebliches Echo hervorgerufen. Viele Bürger haben ihre Unterstützung bekundet, Parlamentarier wollen die Union auf Grundlage des Appells wiederbeleben, Organisationen der Zivilgesellschaft wollen ihn zum Kern ihrer Arbeit machen, Staats- und Regierungschefs, darunter der Präsident Frankreichs, haben uns eingeladen, sie zu treffen.

In unser aller Interesse wollen wir die Bedingungen dafür schaffen, dass sich die Bürger Europas wieder das Europäische Projekt zu Eigen machen können. So wollen wir unsere gemeinsame Zukunft gestalten.

Der Fahrplan ist ehrgeizig, konkret, realistisch und baut auf den Bedürfnissen und Sorgen unserer Mitbürger auf. Ohne eine rasche Umsetzung des Fahrplans wird die Verdrossenheit gegenüber den Europäischen Institutionen beschleunigt und damit die Gefahr einer Implosion der Union und des Rückgangs unserer demokratischen Errungenschaften wachsen.

In einer Welt voller transnationaler Herausforderungen durch Sicherheits- und geopolitische Fragen, die Flüchtlingsbewegungen oder die wirtschaftliche Entwicklung, ist ein geeintes und starkes Europa so nötig wie nie.

Durch den Respekt der Vielfalt der Nationen, die Sicherung der Grundrechte, die Fähigkeit, Einwanderer zu integrieren, die Schaffung von Arbeitsplätzen, den Abbau von Ungleichheiten und die Fähigkeit, den Lauf der Welt zu beeinflussen, muss die Europäische Union in einer multipolaren Welt, in der die Europäer bald nur noch fünf Prozent der Weltbevölkerung stellen, eine demokratische, kulturelle und wirtschaftliche Macht werden.

Dies ist die Bedingung dafür, dass unsere Mitbürger wieder Vertrauen in die Zukunft gewinnen.
Seit nunmehr zehn Jahren kapern anti-europäische Kräfte die öffentliche Debatte. Sie kritisieren die Unfähigkeit Europas, eine wirksame Sicherheits-, Außen- oder Verteidigungspolitik zu schaffen.

Dabei verschweigen sie, dass sie selbst Europa die nötigen Mittel verwehren, um handlungsfähig zu sein. Wir müssen mit diesem absurden Teufelskreis brechen! Europa braucht die Instrumente und Kompetenzen, um unsere Lebensumstände nachhaltig verbessern zu können.

Darüber hinaus wollen wir an einem wirklichen Umbau der europäischen Institutionen arbeiten, um sie effizienter zu machen. Das Europäische Parlament sollte zu gegebener Zeit die Initiative für die Einberufung eines Konvents ergreifen, in dem die Zukunft der Union offen und transparent mit der Zivilgesellschaft diskutiert wird und die Europaverträge an die heutigen Herausforderungen angepasst werden.

Damit unser Anliegen konkret wird, brauchen wir Sie, die Bürger unserer Länder und der Union. Machen Sie sich diese Initiative zu Eigen, debattieren Sie darüber, widersprechen Sie oder ergänzen Sie unsere Vorschläge. Die Europäische Union muss wieder ein Anliegen von uns allen werden, und nicht derer, die sie zerstören wollen.

Nur durch eine Bürgerbewegung werden unsere Regierungen den Mut aufbringen, zu handeln. Wir laden alle, die unsere Überzeugungen teilen, dazu ein, sich mit uns zu vereinen. Lassen Sie uns gemeinsam eine große europäische Debatte führen über unsere Erwartungen an die Europäische Union, damit sie für uns alle zum Gewinn wird.

Schließen Sie sich uns an und unterzichnen Sie die Roadmap für eine neue europäische Roadmap“ auf on www.m9m.eu“

Die Ko-Autoren der „Roadmap for a New European Renaissance“ sind:

Guillaume Klossa (FR), writer, initiator of the roadmap, founder of EuropaNova, former Sherpa to the reflection group on the future of Europe (European Council),

László Andor (HU), former European Commissioner,

Lionel Baier (CH), filmmaker,

Michel Barnier (FR), former Minister of foreign affairs and former Vice-President of the European Commission, European Popular Party,

Mercedes Bresso (IT), MEP, former President of the Committee of the Regions,

Elmar Brok (DE), MEP, President of the Committee of Foreign Affairs, European Popular Party, European Parliament,

Daniel Cohn-Bendit (DE-FR), former President of “The Greens” Group, European Parliament,

Georgios Dassis (GR), trade unionist, President of the European economic and social committee,

Paul Dujardin (BE), CEO of the Palais des Beaux-Arts of Brussels (BOZAR),

Philippe de Buck (BE), former Director general of BusinessEurope, member of the European Economic and Social Committee,

Joschka Fischer (DE), former Foreign Minister and Vice-chancellor of Germany,

Cynthia Fleury (FR), philosopher,

Felipe González(ES), former Prime Minister, former President of the reflection group on the future of Europe (European Council),

Danuta Huebner (PL), former European Commissioner, president of the Committee of Constitutional Affairs, European Popular Party, European Parliament,

Catiuscia Marini (IT), President of the PES Group at the Committee of the Regions, President of Umbria,

Robert Menasse (AT), writer,

Jo Leinen (DE), MEP, President of the European Movement,

Christophe Leclerq (FR), media entrepreneur and founder of EurActiv,

Sofi Oksanen (FI), writer,

Maria João Rodrigues (PT), member of EU Presidency teams, former Minister, Vice-Chair of the Socialists and Democrats Group, European Parliament,

Roberto Saviano (IT), writer,

Nicolas Schmit (LU), Minister of Labour, Employment and Immigration of Luxembourg,

Gesine Schwan (DE), President of the Humboldt-Viadrina Governance Platform,

Kirsten van den Hul (NL), writer and editorial writer,

Philippe van Parijs (BE), philosopher, Professor at the Oxford University, l’Université Catholique de Louvain (UCL) and the Katholieke Universiteit Leuven (KUL),

David van Reybrouck (BE), writer and founder of the Brussels Poetry Collective and the G1000, citizens summit (platform for democratic innovation),

Petre Roman (RO), former Prime Minister of Romania and Former President of the Senate ;

Claudia? ?apardel (RO), MEP, member of the European Parliament Committee on Constitutional affairs ;

Guy Verhofstadt (BE), former Prime Minister, Chairman of the ALDE Group, European Parliament,

Guillaume Vicaire (FR), Director general of publishing group Editis,

Cédric Villani (FR), mathematician, Fields Medal,

Sasha Waltz (DE), choreographer, dancer and leader of the dance company Sasha Waltz and Guests.