Radikalisierung keine Chance geben

Radikalisierung keine Chance geben
(AFP/Romain Lafabregue)

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Korsische Abgeordnete fordern die Schließung radikaler Moscheen. Separatisten drohen Dschihadisten mit Vergeltung im Falle eines Anschlägs auf Korsika.

Die korsische Regionalversammlung hat die Behörden aufgerufen, alle muslimischen Kultstätten auf der Insel zu schließen, die eine radikale Lesart des Islam vertreten.

In der Resolution, die am Donnerstag praktisch einstimmig verabschiedet wurde, wird der französische Staat zur „umgehenden Schließung“ aller „Gebets- und Versammlungsorte“ aufgerufen, „die als Orte der Radikalisierung bekannt sind oder in denen Hassreden gehalten werden, die ein Klima der Gewalt befördern“.

Keine Angst

Zuvor hatte eine korsische Separatistengruppe den „radikalen Islamisten auf Korsika“ mit harter Vergeltung gedroht, sollten sie ein Attentat auf der französischen Mittelmeerinsel begehen. „Das Ziel der Salafisten ist es offenkundig, bei uns die Politik von Daesch (Islamischer Staat) zu verwirklichen, doch sind wir darauf vorbereitet“, hieß es in der Erklärung der Nationalen Befreiungsfront Korsikas (FLNC), die an die Zeitung „Corse Matin“ verschickt wurde.

Die „mittelalterliche Philosophie“ radikaler Islamisten mache ihr keine Angst, schrieb die Untergrundgruppe, die für eine Abspaltung Korsikas von Frankreich kämpft. Die FLNC rief die „Muslime Korsikas“ auf, sich gegen den radikalen Islamismus zu stellen und den Behörden die Radikalisierung „junger Arbeitsloser“ zu melden. Die Erklärung erfolgte zwei Wochen nach dem Anschlag in Nizza mit 84 Toten und zwei Tage nach der Ermordung eines Priesters bei Rouen. Zu beiden Taten bekannte sich die IS-Miliz.