Ozeane sind 24 Billionen Dollar wert

Ozeane sind 24 Billionen Dollar wert
(dpa)

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Der Vermögenswert der Weltmeere liegt bei 24 Billionen US Dollar. Die Ozeane gehören damit zu den reichsten Volkswirtschaften. Ausgerechnet hat das die Umweltorganisation WWF und warnt.

Die Umweltorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) beziffert in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie den Wert der Ozeane auf 24 Billionen Dollar (22,3 Billionen Euro). Damit reiche der ökonomische Wert der Weltmeere an den der weltweit zehn führenden Wirtschaftsnationen heran, heißt es in dem Bericht. Die Ressourcen der Meere seien allerdings im Schwinden begriffen.

„Der Wert der Weltmeere für den Planeten ist unermesslich. Wäre der Ozean ein Staat, wäre er die siebtgrößte Wirtschaftsmacht der Welt“, erklärte Uwe Johannsen, Meeresschutzexperte des WWF. Über zwei Drittel der sogenannten marinen Wertschöpfung sind dem Report zufolge direkt abhängig von einem guten „Gesundheitszustand“ der Meere. Zum Schutz der Ressourcen müssten die Ozeane aber vor „Übernutzung und den negativen Auswirkungen der Klimaerwärmung“ geschützt werden, mahnte die Meeresexpertin beim WWF Schweiz, Alice Eymard-Duvernay.

Ein Maßnahmenkatalog

Die Hälfte der Korallenriffe weltweit sind bereits verschwunden. Sie könnten dem Bericht zufolge in 35 Jahren vollständig zerstört sein, wenn die Erwärmung und Versauerung der Meere anhält. Der WWF schätzt überdies, dass 90 Prozent der Fischbestände bereits überfischt oder bis an ihre Grenzen befischt sind. Auch die Vernichtung der Mangrovenwälder schreite schnell voran.

Der WWF-Expertin zufolge ist „noch Zeit, das Ruder herumzuwerfen“. Dazu schlägt die Organisation einen Maßnahmenkatalog vor. Dazu gehört, die Vereinten Nationen in ihren nachhaltigen Entwicklungszielen auf den Schutz der Ozeane festzulegen. Außerdem müssten Vereinbarungen zur Bekämpfung der Klimaerwärmung und zum besonderen Schutz von Lebensräumen in Küstennähe und auf hoher See geschlossen werden.

Vieles ausgelassen

Der Bericht mit dem Titel „Reviving the Ocean Economy“ (Link) wurde zusammen mit dem Global Change Institute der australischen Universität Queensland und der Unternehmensberatung Boston Consulting Group erstellt. Die Experten untersuchten direkte Erträge aus Fischerei und Aquakultur, Gewinne aus Dienstleistungssektoren wie Tourismus, Handel und Transport durch die Schifffahrt, aber auch Küstenschutz und Biotechnologie.

Nicht berücksichtigt wurden Wirtschaftszweige wie Offshore-Windenergie oder Öl- und Gasförderung, bei denen nicht das Meer selbst genutzt wird. Auch immaterielle Werte wie etwa die Rolle der Meere bei der Klimaregulierung und Sauerstoffproduktion wurden nicht einbezogen.