Obama witzelt über Trump

Obama witzelt über Trump
(Reuters/Yuri Gripas)

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Mit rhetorischen Spitzen gegen Freund und Feind und einer gehörigen Portion Selbstironie hat US-Präsident Barack Obama einen humorigen Presse-Pflichttermin im US-Politbetrieb absolviert.

Mit einem Feuerwerk von Witzeleien über politische Freunde, Gegner und sich selber hat US-Präsident Barack Obama am Samstagabend (Ortszeit) sozusagen seinen Ausstand als „Komödiant der Nation“ gegeben. Obama trat zum letzten Mal im Amt als humoriger Gastredner beim alljährlichen Galadinner der beim Weißen Haus akkreditierten Washingtoner Korrespondenten auf – und nahm erwartungsgemäß mit besonderem Genuss den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump aufs Korn.
So spießte er die außenpolitische Unerfahrenheit des Multimilliardärs auf und äußerte scherzhaft Verwunderung darüber, dass Trump dem Dinner ferngeblieben sei. Vielleicht deshalb, weil er damit beschäftigt gewesen sei, „Beleidigungen an Angela Merkel zu twittern“, spöttelte Obama mit Blick auf Trumps Leidenschaft für das Online-Zwitschern und seine wiederholte Kritik an der Flüchtlings- und Migrantenpolitik der Bundeskanzlerin.

Washingtons Nacht der Nächte

Aber auch die eigenen Parteifreunde, die demokratischen Präsidentschaftsbewerber Hillary Clinton und Bernie Sanders sowie Vizepräsident Joe Biden, blieben nicht verschont. Vor allem aber nicht er selber: Obama porträtierte sich knapp neun Monate vor dem Ausscheiden aus dem Amt als ein ergrauender Mann, der auch nachts hellwach ist, weil er dann regelmäßig zur Toilette muss. Und wer wird nächstes Jahr seine Nachfolge antreten? „Wer sie sein wird, darüber kann man nur rätseln.“
Das Dinner der White-House-Presse ist jedes Jahr so etwas wie Washingtons Nacht der Nächte – mit dem Präsidenten als Stargast, aber immer stärker auch mit Hollywood-Glamour, Prominenten aus der Unterhaltungsszene. So waren dieses Jahr unter anderem die Schauspieler Will Smith, Morgan Freeman, Whoopi Goldberg, Jeff Goldblum und Rachel McAdams eingeladen.