Nobelpreis-Reigen beginnt

Nobelpreis-Reigen beginnt
(Berit Roald)

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In Stockholm beginnt die Woche der Nobelpreis-Verkündungen. Los geht es heute Montag mit der Bekanntgabe der Preisträger in der Medizin.

In Stockholm beginnt am Montag die Woche der Nobelpreis-Verkündungen. Los geht es mit der Bekanntgabe der Preisträger in der Medizin (11.30 Uhr). Im vergangenen Jahr hatte die Jury den britisch-amerikanischen Forscher John O’Keefe und das norwegische Ehepaar Edvard I. und May-Britt Moser für die Entdeckung einer Art Navigationssystem im Gehirn geehrt. Moser ist erst die elfte Frau, die die begehrte Auszeichnung seit 1901 bekommen hat.

Am Dienstag und Mittwoch lüftet eine Jury in Stockholm das Geheimnis um die Nobelpreise in Physik und Chemie. Der Friedensnobelpreisträger 2015 wird am Freitag in Oslo verkündet. Ob am Donnerstag auch bekannt wird, wer den Literatur-Nobelpreis bekommt, verrät die Schwedische Akademie erst kurz vorher. Verliehen werden die Preise, die mit je 8 Millionen schwedischen Kronen (etwa 850 000 Euro) dotiert sind, am 10. Dezember. Das ist der Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Medizin-Nobelpreisträger seit 2005

Der Medizin-Nobelpreis wird seit 1901 verliehen. Die erste Auszeichnung ging damals an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung der Serumtherapie gegen Diphtherie. Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre waren:

2014: Das norwegische Ehepaar May-Britt und Edvard Moser sowie John O’Keefe (USA/Großbritannien) für die Entdeckung eines Navis im Hirn: Sie fanden grundlegende Strukturen unseres Orientierungssinns.

2013: Thomas Südhof (gebürtig in Deutschland) sowie James Rothman (USA) und Randy Schekman (USA) für die Entdeckung von wesentlichen Transportmechanismen in Zellen.

2012: Der Brite John Gurdon und der Japaner Shinya Yamanaka für die Rückprogrammierung erwachsener Körperzellen in den embryonalen Zustand.

2011: Bruce Beutler (USA) und Jules Hoffmann (Frankreich) für Arbeiten zur Alarmierung des angeborenen Abwehrsystems. Ralph Steinman aus Kanada entdeckte Zellen, die das erworbene Immunsystem aktivieren. Er war kurz vor der Verkündung gestorben und bekam den Preis posthum.

2010: Der Brite Robert Edwards für die Entwicklung der Reagenzglas-Befruchtung.

2009: Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak (alle USA) für die Erforschung der Zellalterung.

2008: Harald zur Hausen (Deutschland) für die Entdeckung der Papilloma-Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen, sowie die Franzosen Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier für die Entdeckung des Aidserregers HIV.

2007: Mario R. Capecchi, Oliver Smithies (beide USA) und Sir Martin J. Evans (Großbritannien) für eine genetische Technik, um Versuchsmäuse mit menschlichen Krankheiten zu schaffen.

2006: Die US-Forscher Andrew Z. Fire und Craig C. Mello für eine Technik, mit der sich Gene gezielt stumm schalten lassen.

2005: Barry J. Marshall und J. Robin Warren (beide Australien) für die Entdeckung des Magenkeims Helicobacter pylori und dessen Rolle bei der Entstehung von Magengeschwüren.