Neutral im US-Wahlkampf

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Die US-Kinderserie Sesamstraße will nicht zum Nebenschauplatz des US-Wahlkampfes werden. Die Macher der Sendung forderten Präsident Barack Obama auf, einen neuen TV-Werbespot mit Sesamstraßen-Vogel Bibo (Big Bird) abzusetzen.

Sesamstraße will nicht weiter in US-Wahlkampf gezogen werden

„Wir unterstützen keinen Kandidaten“, erklärte die im Bildungsbereich tätige, gemeinnützige Produktionsfirma „Sesame Workshop“ am Dienstag (Ortszeit). Man wolle sich nicht an politischen Aktionen beteiligen. „Wir haben keine Wahlkampfspots genehmigt und haben gemäß unserer üblichen Praxis darum gebeten, den Spot abzusetzen.“ Die Bitte werde geprüft, sagte die Sprecherin des Wahlkampfteams von Obama, Jen Psaki. Obama werde „weiter für Big Bird kämpfen“, der Wahlkampf drehe sich aber um ernstere Themen.

In dem Werbespot macht sich das Obama-Lager über das von US-Präsidentschaftkandidat Mitt Romney vorgeschlagene Sparprogramm lustig. Dieser hatte während der TV-Debatte gesagt, er werde den Geldhahn für den mit Steuergeldern unterstützten Sender PBS zudrehen, auf dem die Sesamstraße seit Jahrzehnten läuft. „Ich liebe Big Bird.“ Aber: „Ich werde nicht weiterhin Geld für Dinge ausgeben, um dafür Geld aus China leihen“. Damit hatte Romney den Zorn vieler amerikanischer Sesamstraßen-Fans auf sich gezogen.

In dem Werbespot wird Bibo als „groß, gelb und eine Bedrohung für unsere Wirtschaft“ beschrieben. „Mitt Romney weiß, dass man sich nicht über die Wall Street Sorgen machen muss, sondern über die Sesamstraße“, heißt es. Romney konterte am Dienstagabend in einem Interview mit dem Sender CNN: „Der Präsident spricht darüber, Big Bird zu retten. Ich werde darüber sprechen, Arbeitsplätze zu retten.“