Nationalfeiertag im zivilen Gewand

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Dieses Jahr wird der Nationalfeiertag in Luxemburg in neuem, modernerem Gewand erscheinen. Erstmals wird der Staatsakt eine zivile Zeremonie sein, und nicht mehr das Tedeum.

Die Änderungen waren bereits von Rot-Blau-Grün in der Regierungserklärung angekündigt worden. Nach dem Ministerrat am Mittwoch gab Premierminister Xavier Bettel Details zum Nationalfeiertag im zivilen Gewand bekannt.

Der offizielle Staatsakt wird eine zivile Zeremonie sein, die am 23. Juni morgens um 10.00 oder um 10.30 Uhr im „Grand Théâtre“ in Luxemburg-Stadt stattfinden wird. Sowohl der Großherzog als auch der Parlamentspräsident und der Premierminister werden eine Rede halten.

Außerdem soll es eine Reihe von Ehrungen geben. Neben den üblichen „corps constitués“ sollen auch interessierte Bürger dem Event beiwohnen können. Dabei soll das Prinzip des „first come, first served“ gelten. Der Festakt wird live im Fernsehen übertragen werden. „Es ist normal, dass wir 2014 einen zivilen Staatsakt haben, der nicht religiös, nicht militärisch und apolitisch ist“, unterstrich Bettel. Jeder solle sich in dieser Zeremonie wiederfinden können, erklärte er weiter.

Tedeum ohne offiziellen Charakter

Nach dem Staatsakt wird die Militärparade stattfinden. Das Tedeum, das folglich keinen offiziellen Charakter mehr haben wird, wird am Nachmittag abgehalten. Eingeladen werden die Gäste fortan vom Bistum. Den Regierungsmitgliedern sei frei überlassen, ob sie am Tedeum teilnehmen oder nicht, präzisierte Bettel.

Die Neuausrichtung des Nationalfeiertages wurde mit den betroffenen Akteuren (Kirche, Armee, großherzoglicher Hof) besprochen. Aufgrund des Prinzips der Autonomie entscheiden die Gemeinden jeweils selbst darüber, wie sie den Nationalfeiertag künftig ausrichten wollen.

Das Regierungsprogramm der Dreierkoalition hält bereits fest, dass „die gesellschaftlichen Realitäten eine Infragestellung der Beziehungen zwischen dem Staat und den Kirchen verlangen“. Ein weiterer Aspekt dieses Vorhabens ist die Einführung eines einheitlichen Werteunterrichts in den Schulen.

Darauf angesprochen betonte Bettel, dass eine seriöse Ausarbeitung des Programms für das geplante, neue Fach sehr wichtig sei. Eine Einführung des Werteunterrichts für die Rentrée 2014 sei deshalb wohl eher schwierig.