Montag bleiben alle griechischen Banken zu

Montag bleiben alle griechischen Banken zu
(AFP/Angelos Tzortzinis)

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Griechenland steuert nach den gescheiterten Verhandlungen über weitere Finanzhilfen auf eine Staatspleite zu. Trotz EZB-Hilfen bleiben am Montag alle griechischen Banken geschlossen.

Nach Angaben der Piraeus Bank, einem der größten Kredithäuser des Landes, werden die Banken in Griechenland am Montag nicht öffnen. Wie „Bloomberg“ berichtet, habe der Vorstandsvorsitzende, Anthimos Thomopoulos, nach dem Treffen mit Finanzminister Yanis Varoufakis am Sonntagnachmittag die Reporter darüber informiert. Auch die Börse soll geschlossen bleiben.

Regierungschef Tsipras beteuert am Sonntagabend, die Ersparnisse, Löhne und Renten der Bürger seien „garantiert“. Er rief die Bevölkerung auf, „ruhig Blut zu bewahren“. Mit Kapitalverkehrskontrollen soll ein massiver Ansturm auf die Banken verhindert werden, der den griechischen Bankensektor zum Zusammenbruch bringen könnte.

„Notwendigen Maßnahmen ergreifen“

Die Europäische Zentralbank (EZB) dringt laut einem Zeitungsbericht auf die griechische Regierung, Kapitalverkehrskontrollen zuzustimmen und eine vorübergehende Schließung der Banken zu prüfen. Die am Sonntag verkündete Entscheidung der EZB, die Notfallkredite für Griechenland nicht zu erhöhen, solle Druck erzeugen, berichtete das „Handelsblatt“ (Montagausgabe) unter Berufung auf Notenbankkreise.

Der bisherige Rahmen von 90 Milliarden Euro sei bereits ausgeschöpft, die griechischen Banken wären also nur „begrenzt auszahlungsfähig“, sollten sie am Montag öffnen. Ein hochrangiger Regierungsvertreter eines Euro-Staates sagte dem Blatt, ohne eine Erhöhung der Notfallkredite sollten die griechischen Banken nicht öffnen: „Sie sollten am besten für eine Woche geschlossen bleiben.“

Engpass vermeiden

Die EZB hatte am Sonntag nach einer Sitzung in Frankfurt am Main erklärt, die Notkredite für Griechenland würden auf dem bisherigen Stand aufrecht erhalten. In einer Erklärung hieß es, die griechische Zentralbank habe zugesagt, alles zur Wahrung der Finanzstabilität zu tun. Der Chef der griechischen Zentralbank, Giannis Stournaras, wurde mit den Worten zitiert, die Bank werde „alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die finanzielle Stabilität für die griechischen Bürger unter diesen schwierigen Umständen sicherzustellen“.

Mit den Notfallkrediten, dem sogenannten ELA-Programm, sorgt die EZB seit geraumer Zeit dafür, dass die griechischen Banken noch zahlungsfähig bleiben. In den vergangenen Wochen hatte die EZB immer wieder die Nothilfe für die griechischen Banken erhöht, um einen Engpass zu vermeiden. Die internationalen Geldgeber hatten am Samstag entschieden, das am Dienstag auslaufende Hilfsprogramm vorzeitig zu beenden.

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