Millepied verlässt Pariser Opernballett

Millepied verlässt Pariser Opernballett
(AFP/Martin Bureau)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der französische Star-Choreograph Benjamin Millepied - Ehemann von US-Schauspielerin Natalie Portman - verabschiedet sich von der Pariser Oper.

Nachdem Gerüchte über einen Abgang des Direktors des renommierten Pariser Opernballetts hochgekocht waren, beraumte Opernchef Stéphane Lissner für Donnerstagnachmittag eine Pressekonferenz an. „Nach reiflicher Überlegung habe mich entschieden, meine Tätigkeit als Tanzdirektor zu beenden“, erklärte Benjamin Millepied am Donnerstag in Paris. Der 38-Jährige hatte die Leitung des Opernballetts erst im November 2014 übernommen.

Millepied wurde in den USA ausgebildet und machte Karriere im New York City Ballet, wo er 2002 Erster Tänzer wurde. 2010 lernte er am Set des Hollywoodstreifens „Black Swan“ Natalie Portman kennen. Die beiden heirateten und haben einen kleinen Sohn. 2011 gründete Millepied in Los Angeles seine eigene Kompanie, das L.A. Dance Project.

Frischer Wind

Die Nominierung des glamourösen Tänzers und Choreographen für die Pariser Oper Anfang 2013 – damals war er erst 35 Jahre alt – war eine Sensation. In Paris machte er sich schnell daran, alte Hierarchien und Traditionen in Fragen zu stellen und brachte frischen Wind in das altehrwürdige Haus.

Damit eckte er aber auch an: Dass er kürzlich in einem Dokumentarfilm die Tänzerausbildung an der Oper als zu starr kritisierte und sagte, Ballett könne manchmal „tödlich langweilig“ sein, soll laut dem Magazin „Paris Match“ bei manchen im Opernhaus gar nicht gut angekommen sein.

Außerdem soll es seine Frau Portman zunehmend aus Paris wegziehen. Nicht nur wegen ihrer Schauspiel-Karriere: Nach den Anschlägen auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt vor einem Jahr machte sie deutlich, sich als Jüdin in der französischen Hauptstadt unwohl zu fühlen.