Mehr Mittel für das Ehrenamt

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(Ifinzi)

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Das Verkehrsreglement an Baustellen, die Schulorganisation 2016/2017, verschiedene Kostenvoranschläge und das Ehrenamt beschäftigten den hauptstädtischen Gemeinderat am Montag.

Die Gemeinderäte hatten die Möglichkeit, im Vorfeld der Schulorganisation 2016/2017 ihre Fragen beim Schöffenrat einzureichen. Viele Ädilen nahmen diese Gelegenheit beim Schopf. Am Montag dann antwortete Schul-Schöffin Colette Mart (DP) auf die gestellten Fragen.

Sie erklärte unter anderem, man müsse die Schule als Gesamtkonzept sehen. In diesem Zusammenhang spiele die Ganztagsschule eine bedeutende Rolle. Es sei nicht immer einfach, eine individuelle Betreuung der Kinder zu gewährleisten. Da helfe nur eine effiziente Kommunikation, unter anderem mit den Eltern. Aber auch die diversen Betreuungseinrichtungen müssten vernetzt funktionieren.

Nachteile gegenüber den Privatschulen ließ die Schul-Schöffin nicht gelten. Man sei hervorragend ausgerüstet, um die Kinder auf ihre Zukunft vorzubereiten und sie bei Problemen zu unterstützen, betonte Mart.

Analysieren müsse man bei der Schulorganisation auch die Verfügbarkeit der Schulgebäude, so Mart. Die Zahl der Schüler ändere sich nämlich stetig. Für nächstes Jahr seien neue Schulinfrastrukturen geplant. Ehemalige Klassenräume könnten indes als Musiksäle oder für Sprachkurse dienen.

Die Forderung, unter anderem von „Déi Lénk“ nach Änderungen im Lehrer-Kontingent, kann der hauptstädtische Schöffenrat jedoch nicht nachvollziehen. Kleine Klassen seien nicht unbedingt effizienter. Jedes Jahr würden weitere Lehrkräfte eingestellt. Es sei auch gegen das Prinzip der Gleichberechtigung, wenn einige Schulen im Land mehr Lehrer zur Verfügung gestellt bekämen als andere.

Viel Wert legt man in der Hauptstadt aber auf die Nutzung der neuen Technologien. Leider sei aber mancherorts das WIFI-Netz noch zu schwach. Mehrere Pilotprojekte, was zum Beispiel die Nutzung von Tablets betrifft, seien dabei, ausgeführt zu werden.

Schließlich wurde angekündigt, nicht nur Schüler mit Lernschwächen, sondern auch die Hochbegabten individuell zu betreuen. Die Schulorganisation wurde mit 24 Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen angenommen.

Das Benevolat fördern

Die LSAP-Ädilen Armand Drews und Marc Angel hatten einen Punkt auf die Tagesordnung beifügen gelassen. Dabei ging es um die hauptstädtischen Vereine und die Freiwilligenarbeit im Allgemeinen.

Die LSAP erklärte in einer Motion, die einstimmig angenommen wurde, dass die vielen Sport- und Kulturvereine der Hauptstadt (insgesamt 160 laut Sport-Schöffin Simone Beissel von der DP) eine wichtige Integrationsarbeit leiten und eine bedeutende Rolle beim sozialen Zusammenhalt spielen. Sie seien unter anderem im Jugendbereich sehr aktiv, so Armand Drews. Dieser Mehrwert, der über die rein sportlichen und kulturellen Aktivitäten hinausgehe, müsse gewürdigt werden.

So soll eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen werden, in der die Vereine zusammen mit einigen Verbänden und der Gemeinde Wege ausloten sollen, wie man diese Art des Ehrenamtes belohnen könne. Auch soll überlegt werden, welche Synergien entstehen können und wie man die Freiwilligenarbeit weiter fördern könne. Denn oft würde zum Beispiel die Jugendarbeit in den Vereinen unter Geldmangel oder dem Fehlen an freiwilligen Mitarbeitern leiden.

Die Gemeinde erklärte sich am Montag bereit, „logistische“ Hilfe zu leisten und an den Diskussionen in der Arbeitsgruppe teilzunehmen. Die Gemeinde tue schon sehr viel für die Jugendarbeit, betonte Bürgermeisterin Lydie Polfer.
Schöffin Simone Beissel unterstrich aber, die Initiative müsse von den Clubs ausgehen. Jugend-Schöffin Viviane Loschetter („déi gréng“) ihrerseits gab zu, dass die Arbeit der Vereine oft nicht ausreichend gewürdigt würde.
Sie bemängelte aber auch, dass die Clubs der Gemeinde nicht genug Feedback geben würden, was ihre Jugenarbeit betrifft. Laurent Mosar (CSV) schlug in diesem Zusammenhang vor, eine Aktion zu starten, um den freiwilligen Mitarbeitern Danke zu sagen – eine Idee, die dem Schöffenrat gefiel. Er erinnerte auch an die Rolle des Ehrenamtes in der Integrationspolitik und bei der Flüchtlingsfrage.

Mathis Prost (DP), der Vorsitzende der Jugendkommission, gab zu bedenken, dass jeder Verein seine eigenen Bedürfnisse habe und man dem Rechenschaft tragen müsse.