Einen Tag vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich hat ein mit einem Messer bewaffneter Mann für Panik am Pariser Bahnhof Gare du Nord gesorgt. Die Polizei nahm den jungen Mann fest, der keine Gegenwehr leistete, wie am Samstag aus Polizeiquellen verlautete.
Demnach betrat der 20-jährige Malier mit einem Messer den Bahnhof, ohne jemanden zu bedrohen. Reisende hätten den jungen Mann bemerkt und einer Polizeipatrouille gemeldet, hieß es weiter. Dessen sofortige Festnahme löste eine Panik im Bereich der Fernzüge aus – einige Zugreisende ließen ihr Gepäck mitten im Bahnhof stehen und rannten weg. Verletzt wurde niemand.
Lage hat sich beruhigt
Der Vorplatz der Gare du Nord wurde vorübergehend abgeriegelt und gegen 16.00 Uhr wieder freigegeben. Der Einstieg in die Eurostar-Züge nach Großbritannien wurde zwischenzeitlich gestoppt. Am Nachmittag war die Lage dann wieder ruhig. Der Vorfall ereignete sich zwei Tage nach dem tödlichen Anschlag auf dem Pariser Prachtboulevard Champs-Elysées.
Video shows police arresting a man with a knife at Paris‘ Gare du Nord station; no one was injured. https://t.co/e8kadPgOLO pic.twitter.com/FemJVruGXj
— ABC News (@ABC) 22. April 2017
Der Attentäter, ein vorbestrafter 39-jähriger Franzose, hatte am Donnerstagabend einen Polizisten getötet. Er verletzte zwei weitere Beamte sowie eine deutsche Passantin, bevor die Polizei ihn erschoss. Die erste Runde der Präsidentschaftswahl am Sonntag findet unter extremen Sicherheitsvorkehrungen statt.
50.000 Polizisten und Gendarmen sowie 7.000 Soldaten
Mehr als 50.000 Polizisten und Gendarmen sowie 7.000 Soldaten sichern die Wahl in Frankreich ab. Es ist das erste Mal, dass eine Präsidentschaftswahl im Ausnahmezustand stattfindet. Dieser war nach den Attentaten vom 13. November 2015 in Paris mit 130 Todesopfern verhängt und immer wieder verlängert worden.
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