Luxemburgs Schulden sinken weiter

Luxemburgs Schulden sinken weiter

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Luxemburg hat immer weniger Schulden. Der Schuldenstand der öffentlichen Verwaltung ist im zweiten Quartel weiter zurückgegangen. Die Schuldenquote sinkt auf 22 Prozent.

Die Schulden der öffentlichen Verwaltung in Luxemburg sind im zweiten Quartal dieses Jahres weiter gesunken. Das geht aus den neuesten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor. Der Schuldenstand erreichte 11,357 Milliarden Euro. Noch im ersten Quartal lag er bei 11,514 Milliarden. Das ist ein Rückgang von 157 Millionen innerhalb eines Vierteljahres.

Die Schuldenquote – also die Verschuldung relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) – sank ebenfalls von 22,4 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres auf 22,0 im zweiten.
Sollte dieser Trend anhalten, könnte im vierten Quartal 2016 eine Schuldenquote von knapp über 21 Prozent erreicht werden.

Großherzogtum mit Haushaltsüberschuss

Und das ist auch nicht unwahrscheinlich. Denn das Wirtschaftswachstum in Luxemburg dürfte für 2016 zwischen 3,5 und vier Prozent betragen. Das hat den doppelten Effekt, dass durch die höheren Steuereinnahmen der ohnehin schon bestehende Haushaltsüberschuss der öffentlichen Verwaltung weiter steigt.

Auf der anderen Seite wächst auch das BIP, was dann automatisch zu einer niedrigeren Schuldenquote führt, selbst wenn die Höhe der Schulden konstant bleibt. Doch die Schulden werden eher weiter sinken. Immerhin dürfte die öffentliche Verwaltung in Luxemburg aufgrund der höheren Steuereinnahmen im laufenden Jahr nach neuesten Zahlen der BCL einen Haushaltsüberschuss von 0,9 Prozent gemessen am BIP erreichen.

Austerität vernichtet Jobs in Griechenland

Ein Haushaltsüberschuss hat normalerweise zur Folge, dass der Schuldenstand im Folgejahr sinkt, da mit dem Überschuss Rücklagen gebildet oder Schulden getilgt werden. Diese positive Tendenz dürfte sich auch 2017 fortsetzen. So rechnet die EU-Kommission für Luxemburg für das kommende Jahr mit einer höheren Wachstumsrate. Diese dürfte nach Einschätzung Brüssels 3,9 Prozent erreichen. In der EU hat lediglich Estland mit 9,7 Prozent eine niedrigere Schuldenquote als Luxemburg. Der EU-weite Durchschnitt der Schulden der öffentlichen Hand relativ zum BIP liegt bei 84,3 Prozent, in der Eurozone bei 91,2 Prozent.

Griechenland hat mit 179,2 Prozent die höchste Schuldenquote in der EU. Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise und die im Anschluss daran folgende Austeritätspolitik, die von der sogenannten Troika, bestehend aus EZB, IWF und EU-Kommission, dem Land auferlegt wurde, ist die Wirtschaft in Griechenland zusammengebrochen, die Arbeitslosigkeit auf fast 30 Prozent nach oben geschossen.

Höchste Arbeitslosenquote in der EU

Im August dieses Jahres lag sie noch immer bei 23,4 Prozent. Das ist die höchste Arbeitslosenquote in der EU.
Griechenland verharrte wegen der Austeritätspolitik über Jahre in der Rezession. Die Folge des schrumpfenden BIP waren nicht nur höhere Arbeitslosigkeit, sondern auch sinkende Steuereinnahmen. Das hat zu immer steigenden Schulden der öffentlichen Hand geführt.

Hatte Griechenland im zweiten Quartal 2015 noch eine Schuldenquote von 169,5 Prozent, so lag sie im ersten Quartal dieses Jahres schon bei 176,1 Prozent, um dann im zweiten weiter auf 179,2 Prozent zu steigen.
Deutschland konnte im zweiten Quartal seine Schuldenquote auf 70,1 Prozent senken, nach 72,6 Prozent auf Jahresfrist.
Frankreich und Italien haben ihre Schuldenquote relativ konstant gehalten, bei 98,2 beziehungsweise 135,5 Prozent.