Luxemburg will keine GMOs

Luxemburg will keine GMOs
(Patrick Pleul)

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Die Regierung will keinen genetisch modifizierten Mais in Luxemburg. In einem Brief an die EU-Kommission sprachen sie sich für ein Verbot aus.

Genetisch modifizierte Organismen (GMO) sind ein Aufregerthema. Während die einen in ihnen die einzige Möglichkeit sehen, die Weltbevölkerung zu ernähren, sind sie für die anderen umweltfeindliche und gesundheitsgefährdende Abwandlungen von traditionellem Gemüse. Vor etwa drei Wochen wurde das Thema auf Anregung des Abgeordneten Henri Kox (déi Gréng) im luxemburgischen Parlament ausdiskutiert.

Das Resultat war eindeutig: Alle Parteien waren gegen die Zucht von GMOs in Luxemburg. Die Regierung sieht das genau wie das Parlament. In einer Mitteilung steht: „Die Regierung wird ihre ganze Energie einsetzen und alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, damit die Zucht der GMOs in Luxemburg verboten bleibt“.

Ein Brief für Juncker

Konkret geht es um drei verschiedene Mais-Sorten. Einerseits die beiden Sorten „1507“ der Firma DuPont/Pioneer und „Bt11“ der Firma Syngenta, die kürzlich eine Zulassung beantragt haben, andererseits die Sorte „MON810“ von Monsanto, bei der eine Verlängerung der Zulassung beantragt wurde. Seit 1998 ist der Anbau dieser Sorte erlaubt. Die Zulassung läuft aber demnächst aus.

Um ihre Position zu unterstreichen haben Gesundheitsministerin Lydia Mutsch, Landwirtschaftsminister Fernand Etgen und Umweltministerin Carole Dieschbourg einen Brief an die EU-Kommission geschickt, in dem sie klarstellen, dass keine der drei Sorten in Luxemburg zugelassen werden wird.

Laut Regierung soll zudem das GMO-Gesetz in Luxemburg umgeschrieben werden. Dafür wurde vom Gesundheitsministerium in Absprache mit dem Landwirtschaftsministerium ein Experte eingestellt.

„Verbot auf EU-Ebene“

In Luxemburg wurden seit 1997 keine GMOs für den Anbau zugelassen. Die Nichtregierungsorganisation (NGO) Greenpeace begrüßt den Brief der luxemburgischen Minister. „Die Regierung hätte einfach den Anbau auf dem eigenen Territorium verbieten können, doch sie geht weiter und setzt sich auf EU-Ebene für ein Verbot ein“, so Martina Holbach von Greenpeace.

Laut ihr ist das auch der einzige Weg. „Der Verbot der GMOs muss auf EU-Ebene stattfinden“, so Holbach. Dafür solle die EU-Kommission auch weiterhin beim Thema am Ruder bleiben. Der Wille der Staaten solle allerdings, vor allem bei der Vertrauenskrise in der sich die EU befindet, respektiert werden. Eine Mehrzahl der Staaten, darunter Luxemburg, hatte sich gegen eine Zulassung der drei Sorten ausgesprochen.