Luxemburg und Saarland bei Stresstest dabei

Luxemburg und Saarland bei Stresstest dabei
(dpa)

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Zur Vorbereitung der AKW-Prüfungen in Frankreich kommen am Mittwoch Experten der Atomaufsicht bei Paris zusammen - erstmals sind Beobachter aus Luxemburg und dem Saarland dabei.

Mit Beteiligung Luxemburgs und des Saarlands beginnen an diesem Mittwoch die Vorbereitungen für die „Stresstests“ der französischen Atomanlagen. Zu einer Vorbesprechung der französischen Behörde für Nukleare Sicherheit ASN in der Nähe von Paris schicken erstmals auch das Saarland und Luxemburg Beobachter, sagten Sprecher der Regierungen am Dienstag.

Beide Regierungen sind vor allem wegen des grenznahen Atomkraftwerks Cattenom besorgt. Seit der Atomkatastrophe in Japan sind die Ängste vor einem GAU stark gewachsen. Führende Politiker und mehr als 70.000 Bürger im Saarland und in Luxemburg haben eine Abschaltung des AKW gefordert. Auf Drängen ihrer Regierungen hatte sich die französische Regierung dazu bereiterklärt, Experten beider Nachbarn an dem „Stresstest“ zu beteiligen.

Luxemburger Strahlenschutzexperte

Bei dem ASN-Treffen am Mittwoch geht es zunächst darum, Details für die „Stresstests“ festzulegen. Dies wolle die Kommission für die Nuklearanlagen mit den AKW-Betreibern erörtern, sagte der Strahlenschutzexperte des Luxemburger Gesundheitsministeriums, Patrick Majerus, auf Anfrage. Die AKW-Betreiber müssen bis zum 15. September ihre Inspektionen abschließen und der ASN einen Bericht vorlegen, der dann bis Anfang November evaluiert werden soll. Dann müsse über weitere Inspektionen auf nationaler und europäischer Ebene entschieden werden, berichtete Majerus.

Als Beobachter für die Stresstests hat das Saarland den früheren Ministerialdirigenten im Bundesumweltministerium, Dieter Majer, benannt. Nach Angaben eines Sprechers des Umweltministeriums in Saarbrücken gilt er als ausgewiesener Experte in Sicherheitsfragen auch bei französischen Atomkraftwerken.

Deutschland und Luxemburg streben an, dass beim „Stresstest“ auch umfassend geprüft wird, ob die Nuklearanlagen ausreichend gegen einen Flugzeugabsturz, einen Terror- oder Hackerangriff gefeit sind. Das hat die ASN bisher nicht vorgesehen. Es sei unwahrscheinlich, dass am Mittwoch darüber entschieden werde, sagte Majerus.