Luxemburg plaziert seinen ersten Sukuk

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Luxemburg hat am Dienstag seinen ersten Sukuk von einem Gesamtvolumen von 200 Millionen Euro plaziert. Die Märkte reagierten positiv auf die Anleihe.

Sukuk sind islamische Anleihen, bei denen keine Zinsen auf das angelegte Kapital gezahlt werden. Es ist ein Instrument des islamischen Bankwesens. Am 9. Juli hatte das Parlament einen Gesetzentwurf verabschiedet, der es dem Finanzministerium erlaubt Sukuk ins Leben zu rufen.

Das Finanzministerium ernannte daraufhin zwei Banken, die HSBC und BNP Paribas, welche den Staat bei der Schaffung der Sukuks unterstützen sollten. Dann wurde eine sogenannte „Road-Show“ organisiert. Es handelt sich dabei um eine direkte Kontaktaufnahme zu den Kunden. Diese kommen aus Riad, Jedda, Abu Dabi, Doha, Kuala Limpur und London.

Leihkaufvertrag

Die Anleihe ist ein sogenannter Sukuk al-idschara. Idschara ist ein Leihvertrag oder Leihkaufvertrag. Die Bank ist der Eigentümer eines Vermögensgegenstandes. Sie trägt alle Risiken, die mit dem Eigentum zusammenhängen, verleiht ihn aber zu einem bestimmten Pachtsatz und für eine bestimmte Zeit an einen Kunden. Dieser kann die Pachtzahlungen als Abzahlung des Vermögensgegenstandes verrechnen.

Bei den von Luxemburg plazierten Anleihe handelt es sich um drei Immobilien, die dem Staat gehören. Um den Sukuk ins Leben zu rufen wurde eigens eine Gesellschaft mit dem Namen „Treasury Securities SA“ gegründet, die zu 100 Prozent dem Staat gehört. Die Anleihe wurde für eine Dauer von fünf Jahren zu einem jährlichen Zinssatz von 0,436 Prozent aufgenommen.

Die Finanzmärkte reagierten positiv auf die Anleihe, heißt es in einer Mitteilung des Finanzministeriums. Der Sukuk wird an der Luxemburger Börse notiert.