Luxair und Ryanair stehen vor Einigung

Luxair und Ryanair stehen vor Einigung
(Fabrizio Pizzolante)

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Eigentlich sollte die Passagierabfertigungsgesellschaft Aviapartner zusammen mit der irischen Billig-Airline Ryanair nach Luxemburg kommen. Luxair steht jedoch kurz davor, die neue Konkurrenz bei der Passagierabfertigung zu verdrängen.

Im Mai musste Luxair die Ankunft zweier neuer Konkurrenten zur Kenntnis nehmen. Parallel zu Ryanair sollte auch erstmals eine neue Passagierabfertigungsgesellschaft (auf Englisch „Handling“ genannt) ihre Dienste am Findel anbieten.

Hierzu wird es jedoch nicht kommen. Die Handlinggesellschaft Aviapartner, welche die Passagierabfertigung für Flüge von Ryanair in Luxemburg übernehmen sollte, wurde höchstwahrscheinlich von Luxair verdrängt. Ronan O’Keeffe vom irischen Unternehmen bestätigte dem Tageblatt am Dienstag, dass sich die Billig-Airline und Luxair bezüglich der Passagierabfertigung geeinigt haben. „Wir haben die Luxair als unseren Handlingpartner ausgewählt“, so O’Keeffe.

Marc Gerges, Chef der Kommunikation des Luxair-Group, wollte gegenüber dem Tageblatt lediglich von „fortgeschrittenen Verhandlungen“ sprechen. Er sei allerdings zuversichtlich, dass es zeitnah zu einer Vertragsunterschrift komme. Marc Gerges bestätigte zudem, dass Luxair mit der britischen Fluggesellschaft Flybe verhandelt, um deren Passagierabfertigung im Großherzogtum zu übernehmen.

Hier spricht Gerges ebenfalls von „fortgeschrittenen Verhandlungen“. Eigentlich sollte sich Aviapartner auch um das Handling von Flybe-Flügen kümmern.

Luxair behält das Monopol

Durch die bevorstehende Einigung zwischen Luxair und Ryanair sowie die fortgeschrittenen Verhandlungen mit Flybe sieht es so aus, als ob Luxair weiterhin die einzige Firma am Findel ist, die sich um das Handling kümmert. Im Mai zeigte sich Ryanair noch erfreut darüber, dass es im Bereich der Passagierabfertigung zu einer Konkurrenzsituation in Luxemburg kommen würde.

Marketing-Chef Kenny Jacobs sprach sogar davon, dass man keine guten Erfahrungen mit den traditionellen Fluggesellschaften als Handling-Partner gemacht habe.

Erste Probleme zwischen Ryanair und Aviapartner gab es bereits kurz nach der Ankündigung der Fluggesellschaft, ab September von Luxemburg aus nach London und Porto zu fliegen. Ende Juli musste die Billig-Airline ihre Ankündigung nämlich revidieren: Die ersten Ryanair-Flüge würden wohl erst Ende Oktober vom Findel aus starten. Zu diesem Zeitpunkt sprach das irische Unternehmen von „Koordinationsproblemen mit unserem Handling-Anbieter“, also mit Aviapartner. Das belgische Unternehmen wollte am Dienstag keine Stellung beziehen und ließ demnach offen, wie es zu der bevorstehenden Einigung zwischen Ryanair und Luxair steht.

Auch zu den Verhandlungen zwischen Flybe und dem luxemburgischen Unternehmen äußerte sich Aviapartner am Dienstag nicht.