Lufthansa schluckt Brussels Airline

Lufthansa schluckt Brussels Airline
(AFP/Eric Lalmand)

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Die Lufthansa übernimmt Brussels Airlines vollständig. Der Aufsichtsrat stimmte am Mittwoch dem Erwerb der verbleibenden 55 Prozent an der Muttergesellschaft SN Airholding zu.

Das teilte die Fluggesellschaft in Frankfurt mit. Die Übernahme soll Anfang 2017 abgeschlossen werden. Früheren Aussagen zufolge soll Brussels künftig für die Lufthansa-Billigmarke Eurowings an den Start gehen.

Auf der Agenda des Aufsichtsrats stand auch eine mögliche Übernahme von Teilen der angeschlagenen Air Berlin. Dabei könnten 40 Flugzeuge samt Besatzungen von dem Konkurrenten dauerhaft angemietet werden.

Eurowings soll ausgebaut werden

Die Europa-Flotte der Billigtochter Eurowings von derzeit 90 Jets würde so deutlich wachsen und das vorhandene Netz ergänzt werden. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will Eurowings im Kampf gegen Billigflieger wie Ryanair und Easyjet kräftig ausbauen. Easyjet fliegt von Luxemburg aus London Gatwick, Mailand, Porto und Lissabon an.

Hintergrund für die mögliche Teil-Übernahme ist die desolate finanzielle Lage der mit fast einer Milliarde Euro verschuldeten Air Berlin, die schon seit Jahren von ihrem Großaktionär Etihad mit immer neuen Millionenspritzen in der Luft gehalten wird.

Airline fliegt über 90 Destinationen an

Um die Kosten einzudämmen, will Etihad laut Medienberichten zudem die Air-Berlin-Tochter Niki und 14 von Tuifly geleaste Jets in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Touristik-Konzern Tui überführen. Die heutige Air-Berlin-Flotte von rund 140 Fliegern würde so nahezu halbiert. Verbleiben würden bei der Fluggesellschaft einige Fernstrecken, der Drehkreuz-Verkehr in Berlin und Düsseldorf sowie die Zubringerflüge nach Abu Dhabi.

Brussel Airlines hat nach eigenen Angaben mehr als 3.500 Mitarbeiter und 49 Flugzeuge, die rund 300 Flüge täglich absolvieren. 90 europäische und afrikanische Destinationen stehen auf dem Streckennetz sowie der JFK in New York, Washington D.C. und Toronto in Kanada.