Libanons Politik empfängt Le Pen

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(AFP)

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Die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen ist in Beirut das erste Mal von einem ausländischen Staatsoberhaupt empfangen worden.

Der libanesische Präsident Michel Aoun traf Marine Le Pen, die Vorsitzende des rechtsextremen Front National, am Montag im Präsidentenpalast. Aoun ist der einzige christliche Präsident im Nahen Osten.

Bei dem Treffen ging es um die französisch-libanesischen Beziehungen und die Flüchtlingskrise. Bisher hat die Front-National-Chefin nur wenige ausländische Spitzenpolitiker kennengelernt.

Warnung von Premier Hariri

Nach dem Präsidenten traf Le Pen auch den libanesischen Premierminister Saad Hariri. Der Sunnit Hariri warnte die FN-Chefin laut einem Presseschreiben vor jeder Vermengung der Begriffe Terrorismus und Islam. Hariri zufolge sei dies der größte Fehler, den man begehen könne.

Im Syrienkrieg nehmen Le Pen und Hariri entgegengesetzte Positionen ein. Während der libanesische Premier ein entschiedener Gegner von Machthaber Baschar al-Assad ist, gilt Le Pens Partei als Unterstützer des syrischen Regimes. Le Pen sagte nach dem Treffen, Assad sei die „einzige dauerhafte Lösung“, um die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Syrien von der Macht fernzuhalten.

Le Pen wird meist gemieden

Marine Le Pen dürfte es bei der französischen Präsidentschaftswahl im April laut Umfragen in die Stichwahl schaffen. Ihre Partei Front National verfolgt eine europafeindliche, nationalistische, einwanderungsfeindliche und islamkritische Politik. Von ausländischen Staatsoberhäuptern oder Regierungschefs wird Le Pen zumeist gemieden.