Letzte Mission der „Cassini“ angelaufen

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Die letzte Mission der Nasa-Raumsonde Cassini, die seit fast 13 Jahren den Planeten Saturn und seine Umgebung erforscht, ist erfolgreich angelaufen.

Nach dem ersten Flug der Sonde „Cassini“ in die Zone zwischen dem Planeten und seinen inneren Ringen, wurde der Funkkontakt wiederhergestellt, teilte die US-Raumfahrtbehörde am Donnerstag mit. „Wir haben es geschafft! Cassini hat wieder Kontakt zur Erde und übermittelt Daten“, verkündete das für die Mission zuständige Jet Propulsion Laboratory (JPL, Labor für Antriebstechnik) der Nasa im kalifornischen Pasadena über den Kurzbotschaftendienst Twitter.

Die Sonde war rund 20 Stunden zuvor erstmals in die Zone nahe der inneren Saturn-Ringe abgetaucht. Der Funkkontakt war daraufhin erwartungsgemäß abgebrochen – die bange Frage war, ob der Kontakt wiederhergestellt würde, wenn sich die Sonde wieder von dem Gasplaneten und seinen inneren Ringen entfernte. Deswegen war die Erleichterung der Nasa am Donnerstag groß. Das JPL veröffentlichte auch sogleich die ersten Bilder von der Mission. Bislang habe es noch keine Aufnahmen von der Atmosphäre des Saturn und eines dortigen Hurrikans aus solcher Nähe gegeben.

Nasa nennt es „großes Finale“

Die letzte Mission der „Cassini“, an der auch die Europäische Raumfahrtbehörde ESA beteiligt ist, wird von der Nasa als „Großes Finale“ bezeichnet. Die Sonde, die bereits vor 20 Jahren auf die Reise geschickt worden war, soll in den nächsten Monaten insgesamt 22 Mal in die rund 2400 Kilometer breite Zone zwischen den Ringen und dem Saturn eintauchen, bevor sie im September in die Atmosphäre des gigantischen Gasplaneten eintaucht und verglüht.

Die „Cassini“-Mission geht zu Ende, da der Treibstoff der Sonde nicht mehr lange reicht. Der letzte Auftrag von „Cassini“ ist besonders riskant. Denn der 6,40 Meter lange und 4,00 Meter breite Flugkörper nähert sich den aus Eis- und Gesteinsbrocken bestehenden Saturn-Ringen bis auf eine Entfernung von nur etwa 3000 Kilometern. Die Brocken fliegen mit einer Geschwindigkeit von 109.000 Kilometern pro Stunde.

Rückschlüsse auf das Alter der Ringe

Die Nasa gehe aufgrund ihrer Berechnungen aber davon aus, dass es in der Zone zwischen den inneren Ringen und dem Planeten keine herumfliegenden Objekte gebe, welche die Sonde beschädigen könnten, erläuterte Nasa-Ingenieur Earl Maize. Nasa, ESA und die ebenfalls beteiligte italienische Raumfahrtbehörde ASI erhoffen sich von der letzten „Cassini“-Mission neue Erkenntnisse über die Masse und das Alter der Saturn-Ringe sowie das Innere des Planeten. Die Ringe sind tausende Kilometer breit, aber nur neun bis 90 Meter tief. Aus der Masse der Ringe lassen sich Rückschlüsse auf ihr Alter ziehen.

Je größer die Masse ist, desto älter sind die Ringe. Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Ringe entstanden sein könnten, nachdem Asteroiden in einen der Saturn-Monde geschmettert seien – dadurch sei dann eine Spur von Trümmern entstanden. Die Raumfahrbehörden hoffen zudem, dass die Sonde wichtige Messdaten zur Masse im tiefen Inneren des Saturn liefert. Der nach Jupiter zweitgrößte Planet unseres Sonnensystems besteht vorwiegend aus den leichten Gasen Wasserstoff und Helium.