Klage gegen Cattenom

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Das Netzwerk „Sortir du Nucléaire“ (Raus aus der Kernkraft) hat bei der Staatsanwaltschaft Thionville Strafanzeige gegen den französischen Energiekonzern EDF und die Leitung des Nuklearparks Cattenom erstattet.

Jedes der vier Kraftwerke in Cattenom verfügt über ein Zwischenlagerbecken für die Brennstäbe. Sie liegen unter Wasser und werden dauerhaft gekühlt. Die Wasserzufuhr erfolgt von unten über Rohre, die am Ende in das Becken führen. Um – möglicherweise im Falle einer falschen Handhabung – einen Sog zu vermeiden, müssen die Leitungen im oberen Teil, oberhalb des Wasserspiegels zwei Löcher haben. Diese Löcher waren in den Rohren der Reaktoren 2 und 3 nicht vorhanden. Bekannt wurde diese Panne im Januar 2012. Tatsächlich festgestellt soll dieser technische Fehler aber schon im Jahre 2011 worden sein, behauptet das Netzwerk.

Das Netzwerk hat bei der Staatsanwaltschaft in Thionville Anzeige erstattet, meldet die lothringische Regionalzeitung „Républicain Lorrain“, weil die französische Gesetzgebung verlangt, dass Zwischenfälle und Unregelmäßigkeiten sofort gemeldet werden müssen. Das Netzwerk gibt zu verstehen, dass es den Verdacht der Vertuschung hat.

Die Staatsanwaltschaft Thionville hat ein Vor-Ermittlungsverfahren eingeleitet, in dem die Gendarmerie Berichte erstellen soll und in dem auch Stellungnahmen der Kraftwerksleitung und der EDF erwartet werden. Die Aufsichtsbehörde für nukleare Sicherheit, ASN hatte im Januar 2012 scharf reagiert, eine Reparatur unter Fristsetzung verlangt und anschließend die Arbeiten kontrolliert.