Kino kann verdammt anstrengend sein

Kino kann verdammt anstrengend sein
(Zade Rosenthal)

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Bei über 12 Stunden Kino braucht es schon ordentlich Sitzfleisch. Doch ich wollte mich der Herausforderung stellen und nahm am Fan-Event des Kino Utopolis auf dem Kirchberg teil.

Als mir meine Schwester von dem XL-Marathon Captain America/Avengers erzählte, war ich erst mal skeptisch. Ich hatte zwar schon einige „traditionelle“ Marathons mit zwei oder drei Filmen hinter mir, doch fünf schienen mir ein bisschen viel zu sein. Aber andererseits: Ich kannte und mochte die Avengers-Filme und wollte mir die Captain-America-Filme schon länger einmal ansehen.

So also am Sonntag der Selbsttest. Um 10 Uhr schlugen meine Schwester und ich im Kino auf, eine halbe Stunde vor Beginn des Marathons. Sitz gefunden, Tasche verstaut, Wasser bereit, fertig. Chips oder andere Kino-Süßigkeiten wollte ich mir erstmal nicht antun, dafür würde es ja später genug Zeit geben. Vonseiten des Kino Utopolis gab es eine Art Überraschungstüte mit einer Dose Eistee, einem Poster des neuesten Captain-America-Streifens und einem Zertifikat, beim XL-Marathon mitgemacht zu haben. Ich war gespannt auf die Erfahrung

1/5 : Captain America: The First Avenger

So weit, so gut. Bisher war es nicht viel anders als jeder andere Kinobesuch. Allerdings war es nun nach Mittag und ich hatte Hunger. Nur das Schnellrestaurant beim Kino hatte jedoch auf – es war ja der erste Mai, wie mich meine Schwester erinnerte. Über Chicken Nuggets und Pommes diskutierten wir über den ersten Film. Er war deutlich besser als ich erwartet hatte und ich meinte grinsend zu meiner Schwester, dass ich das Serum auch gern hätte. Allerdings ist mir der Superheld ein wenig zu gut, zu moralisch.

2/5 : Marvel’s The Avengers

Ich habe wirklich selten so gelacht. Der erste Avenger-Film gefiel mir fast noch besser als 2012 im Kino. Das lag vor allem daran, dass sich die Fans beim XL-Marathon mit ihrem Lachen nicht hinter dem Berg hielten. Ansonsten war ich vor allem dankbar, dass ich kurz an die frische Luft konnte. Bisher machte es noch wirklich Spaß.

3/5 : The Return of the First Avenger

Der zweite Captain-America-Film war vorbei und somit etwas mehr als die Hälfte des Marathons geschafft. Drei Filme, das hatte ich schon mehrfach mitgemacht, etwa bei der Hobbit-Trilogie oder der Hunger-Games-Serie. Allerdings fragte ich mich schon, ob ich noch zwei weitere schaffe. Das Positive an so einem Marathon ist sicherlich, dass einem die Zusammenhänge der Marvel-Franchise eher auffallen und so manches auch deutlicher auffällt. Aber andererseits kommt einem die Außenwelt nach drei Filmen schon fast extraterrestrischer als Asgard vor.

4/5 : Avengers: Age of Ultron

Fast geschafft. Ich musste mir aber schon eingestehen, so ein langer Marathon ist zumindest im Kino nicht wirklich was für mich. So langsam schlichen sich Kopfschmerzen heran und es war schwierig, eine wirklich bequeme Position zu finden. Die meisten Probleme bereiteten mir sind aber – erstaunlicherweise – die Füße. Im Kinosaal war es sowieso schon sehr warm und leichte, dünne Sportschuhe wären sicherlich die bessere Wahl gewesen. So aber blieben die Schuhe an, vor allem um den anderen Fans den Spaß nicht zu verderben. Andere hatten sich da klüger angestellt, merkte ich etwas genervt, und waren schon ab dem ersten Film nur in den Pausen mit Schuhen unterwegs. Aber die Ziellinie kam in Sicht.

5/5 : The First Avenger: Civil War

Etwa um Mitternacht torkelte ich aus dem Kino heraus. Ich war absolut geschafft. Mein Gehirn kam mir zerknauscht vor, und irgendwie erwartete ich in jedem Moment, Iron Man oder Captain America über die Straßen des Kirchbergs laufen zu sehen. Fazit: Es hatte wahnsinnig Spaß gemacht – aber Kino kann verdammt anstrengend sein. Sitzen mochte ich am liebsten nie wieder. Ich sehnte mich danach, meine Schuhe endlich abzustreifen, und ein dunkles Zimmer mit absoluter Ruhe war irgendwie mein nächster großer Wunsch. Ob ich’s nochmal machen würde? Wahrscheinlich … seine Ausdauer kann man ja nur durch Training verbessern.