„Kein Kommentar“

„Kein Kommentar“
(Tageblatt-Archiv/Fabrizio Pizzolante)

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Schelte für „Cactus“ aus Luxemburg: Grund ist ein angeblicher Boykott von Lebensmitteln, die aus den von Israel besetzten Gebieten kommen. Die Supermarktkette schweigt sich aus.

„Wir wollen das nicht kommentieren“, so die knappe Antwort aus der Marketingabteilung von „Cactus S.A.“ auf Nachfrage am Montag. Angeblich käme die Info nicht von „offizieller Seite“, erklärt uns eine Sprecherin.

Hintergrund unserer Nachfrage ist ein Bericht von YnetNews.com. Die Luxemburger wollen solange keine Produkte in ihren Läden verkaufen, bis die Lieferanten nachweisen können, dass die Lebensmittel nicht aus dem von Israel besetzten Westjordanland stammen, heißt es.

„Eingeknickt“

Das Management der Supermarktkette sei damit unter dem Druck der pro-Palestinensischen Organisation „Comité pour une Paix Juste au Proche-Orient“ „eingeknickt“, schreibt YNetNews.com. Die Vereinigung protestiere seit Monaten vor „Cactus“-Geschäften gegen den Verkauf von Produkten, die aus israelischen Siedlungen stammen sollen.

Der Boykott gilt offenbar nicht für alle israelischen Waren. So sollen beispielsweise „SodaStream“-Geräte und -zubehör, das laut YNetNews.com recht profitabel ist, weiterhin verkauft werden.

Domino-Effekt

Jetzt hat sich auch die Politik eingeschaltet. So habe der israelische Generalkonsul in Luxemburg, Daniel Schneider, das Gespräch mit dem Management gesucht, um die Entscheidung rückgängig zu machen. Auch Israels Botschaft in Brüssel beobachtet die Situation, heißt es.

Luxemburg steht damit nicht allein. Auch in Schweden, Frankreich und Deutschland gibt es bereits einen Verkaufsverbot von israelischen Produkten. Viele israelische Unternehmen fürchten jetzt ein Domino-Effekt.

In den Niederlanden gibt es seit ein paar Jahren eine neue Kennzeichnung für Produkte. Ware aus dem Westjordanland wir als „Product from Israeli Settlement“ gekennzeichnet und nicht mit „Made in Israel“, so wie es in den meisten EU-Staaten bislang üblich ist.

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